Der große Durchbruch der Elektroautos in Europa scheitert bisher noch am hohen Kaufpreis und der oftmals fehlenden oder zumindest dürftig ausgebauten Ladeinfrastruktur, so zumindest die weitläufige Meinung. Doch die Bereitschaft, auf E-Autos umzusteigen, ist vorhanden – und Deutschland mischt ziemlich weit vorne mit. Das zeigt eine aktuelle Umfrage in 22 europäischen Ländern.
Laut dem sogenannten "EV Readiness Index" von Leaseplan sind Norwegen, die Niederlande und Schweden momentan die drei Länder, die auf die Umstellung auf Elektrofahrzeuge am besten vorbereitet sind. Deutschland folgt bereits auf Platz sechs. Schlusslicht im Ranking ist Polen. Der Index bewertet folgende Faktoren: den Elektrofahrzeug-Markt (einschließlich Plug-in-Hybriden), die Ladeinfrastruktur, staatliche Anreize und das Know-how.
Bei der Infrastruktur liegt Deutschland sogar auf Platz zwei. Nur die Niederlande haben mehr öffentliche Ladestationen (83.196). Hierzulande sind es 37.405. Deutschland, Irland, die Niederlande und Österreich gehören zudem zu den Spitzenreitern bei der staatlichen Förderung von Elektroautos. Mit 1,9 Prozent ist der Marktanteil in Deutschland dennoch gering. Zum Vergleich: In Norwegen ist jedes zweite Neufahrzeug ein Stromer.
Verbesserungen in allen Ländern
Wie die Leasingfirma erklärte, weisen erstmals alle 22 untersuchten Länder ein besseres Ranking im Vergleich zum Vorjahr auf. Dieses sei vor allem auf einen Ausbau in der Ladeinfrastruktur und eine höhere Modell-Verfügbarkeit zurückzuführen. "Obwohl unser EV Readiness Index zeigt, dass elektrisches Fahren in einer steigenden Zahl von Ländern mittlerweile eine realistische Option ist, haben wir immer noch einen langen Weg vor uns, um jeden Einzelnen davon zu überzeugen", sagte Leaseplan-Chef Tex Gunning. (rp)