In den Verhandlungen über den Abbau von 1.200 Arbeitsplätzen im Bochumer Opel-Werk dringt die Geschäftsführung auf eine schnelle Lösung. Ziel sei es, bis zum 1. Mai eine Vereinbarung über die bis Jahresende geplanten Stellenstreichungen zu finden, sagte ein Opel-Sprecher am Freitag in Bochum. Betriebsbedingte Kündigungen könne die Geschäftsleitung dabei nicht ausschließen. Das wäre jedoch das letzte Mittel, sagte der Sprecher.
Die "Rheinische Post" (Freitag) hatte berichtet, der neue Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke habe nach seinem geplanten Dienstantritt Anfang April eine "besonders unangenehme" erste Aufgabe: "Die Opel-Mutter General Motors verlangt von Stracke, zum 1. Mai 1.200 Mitarbeitern in Bochum zu kündigen."
Diese Darstellung wies Opel-Sprecher Andreas Krömer am Freitag in Rüsselsheim zurück: "Die Zahlen sind seit über einem Jahr bekannt, es gibt keine zusätzlichen Stellenstreichungen in Bochum." Es könne auch keine Rede davon sein, dass GM dem neuen Unternehmenschef die Pistole auf die Brust gesetzt und sofortige Entlassungen verlangt habe. Stracke soll zum 1. April Vorstandsvorsitzender der Adam Opel AG werden. Der Nordhesse löst Nick Reilly ab, der an die Spitze des Opel-Aufsichtsrates wechseln soll. Der Brite leitet weiterhin das GM-Europageschäft (wir berichteten).
Wie in dem bereits Anfang 2010 vorgelegten Sanierungsplan vorgesehen, seien im vergangenen Jahr 600 Stellen in dem Werk abgebaut worden. In diesem Jahr sollen weitere 1.200 folgen, sagte Krömer.