Sanierungserfolg bei Georg von Opel: Die Brass-Gruppe hat zum 1. März zwei Standorte der insolventen Autohaus GVO GmbH übernommen. Wie Insolvenzverwalter Stefan Meyer jetzt mitteilte, wird der Geschäftsbetrieb der Filialen in Offenbach und Neu-Isenburg durch die Automobil-Verkaufs-Gesellschaft Joseph Brass GmbH aus Aschaffenburg als zentralem Unternehmen fortgeführt. Meyer lobte die "außerordentliche und konstruktive Unterstützung" durch den Betriebsrat, die IG Metall und Opel bei den Verhandlungen.
Zu Jahresbeginn zählte GVO nach Angaben der IG Metall Frankfurt noch 222 Mitarbeiter an sechs Standorten. Trotz Schließung des Hauptstandorts Frankenallee will Brass mehr als die Hälfte der bislang in Frankfurt, Neu-Isenburg und Offenburg tätigen Mitarbeiter weiter beschäftigen. "Für insgesamt 78 Beschäftigte einschließlich Auszubildender wurde ein Interessenausgleich vereinbart", sagte der Gewerkschafter Joachim Ritschel gegenüber der "Offenbach-Post" (Onlineausgabe). Die anderen Mitarbeiter sollen über eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft betreut werden.
Einen Teil des übernommenen GVO-Personal will Brass den Angaben zufolge in einen neu errichteten Opel-Betrieb an der Automeile Hanauer Landstraße einsetzen. Dort war die Autohauskette seit zehn Jahren mit einem Smart-Center aktiv. Der Handel mit den Kleinwagen geht zum 1. April an die Mercedes-Benz Niederlassung Frankfurt.
Jahrelanger Überlebenskampf
Die Autohaus GVO GmbH war im Februar 2010 in die Insolvenz geschlittert (wir berichteten). Das Unternehmen war als Auffanggesellschaft aus dem traditionsreichen Handelsunternehmen Georg von Opel hervorgegangen, das 2006 Pleite gegangen war. Die Firma wurde 2008 an die ebenfalls zahlungsunfähige MAG Metz Gruppe verkauft. Noch keinen Investor hat Meyer für die GVO-Filialen in Eschborn und Würzburg gefunden; sie werden vorerst vom Insolvenzverwalter weitergeführt.
Die Aschaffenburger Brass-Gruppe kann auf 75-jährige Unternehmensgeschichte zurückblicken. Aktuell betreibt sie als einer der großen deutschen Opel-Händler 28 Autohäuser in Hessen und Bayern. Neben Opel umfasst das Markenportfolio auch VW, Audi, Skoda, Peugeot, Alfa Romeo, Fiat und Saab. (rp)