Der Audi RS6 Avant verbindet seit 2002 das Transporttalent eines Mittelklassekombis mit dem Leistungsvermögen eines Sportwagens. 2013 kommt die dritte Generation des Dampfwagens mit 412 kW / 560 PS. Die neue Generation ist im Vergleich zum Vorgänger 100 Kilo leichter und legt bei den Fahrleistungen noch einmal ein Schippchen zu. Den Spurt aus dem Stand auf Tempo 100 schafft der Sport-Avant in 3,9 Sekunden. Mit dem optionalen "Dynamikpaket plus" sind 305 Kilometer pro Stunde Höchstgeschwindigkeit drin.
Unter der Haube vollzieht sich ein Paradigmenwechsel: Beim letzten RS6 Avant sorgte jener V10 mit fünf Liter Hubraum für Vortrieb, der auch im R8 zum Einsatz kommt und technisch eng verwandt dem Lamborghini Gallardo unverändert das Leistungsangebot eines Supersportwagens garantiert. Mit Biturbo-Aufladung entwickelte der Benzindirekteinspritzer im RS6 426 kW / 580 PS. Künftig arbeitet ein ebenfalls doppelt aufgeladener V8 mit nur noch vier Liter Hubraum im Sportkombi. Das Leichtmetall-Triebwerk feierte bereits 2011 im aktuellen Audi S8 seinen Einstand und geht bei Bentley dem neuen Einstiegmodell des Continental GT zur Hand. Für den RS8 mobilisiert der Vierliter 412 kW / 560 PS zwischen 5.700 U/min und 6.700 U/min. Zwischen 1.750 U/min und 5.000 U/min steht das maximale Drehmoment von 700 Newtonmetern bereit.
Angesichts von 100 Kilo Gewichtsverlust lässt sich die um 20 PS gesunkene Leistung verschmerzen. Zumal Audi auch beim Verbrauch einen Quantensprung verspricht. Der Vierliter-Motor verbraucht 40 Prozent weniger als sein Vorgänger. Den Normverbrauch gibt Audi mit 9,8 Liter auf 100 Kilometer an. Das hohe Einsparpotential resultiert unter anderem aus der Zylinderabschaltung, die bei Teillast vier der acht Zylinder abschaltet.
Tiptronic mit acht Fahrstufen
Für die Kraftverteilung auf die vier angetriebenen Räder sorgt eine Tiptronic mit acht Fahrstufen, die den Wechsel der Gänge via Wippen am Volant ermöglicht. Zwei Schaltprogramme stehen außerdem zur Auswahl. Hinter den serienmäßigen Schmiederädern mit 20 Zoll Durchmesser kauern sich innenbelüftete Scheiben, die an der Vorderachse 390 Millimeter Durchmesser aufweisen. Keramik-Bremsen bietet Audi gegen Aufpreis an.
RS-Sportsitze mit ausgeprägten Seitenwangen prägen den Innenraum. Neben Pedalen und Bedientasten aus Leichtmetall sind die Dekoreinlagen serienmäßig in Carbon gehalten. Im Fond stehen zwei sportlich ausgeformte Einzelsitze zur Verfügung und ein Gepäckraumvolumen, das maximal 1.680 Liter umfasst. Damit sich der stramme, von Audi noch nicht auf Euro und Cent verifizierte sechsstellige Grundpreis rechtfertigen lässt, umfasst die Serienausstattung unter anderem Xenon-plus-Scheinwerfer, LED-Heckleuchten, Reifendruck-Kontrollsystem, Einparkhilfe, Tempomat, Navi, Klimaautomatik und ein Soundsystem mit zehn Lautsprechern.
RS-Geschichte seit 1994
Die RS-Geschichte bei Audi begann 1994 mit dem RS2. Auf Basis des Audi A4 entstand in Zusammenarbeit mit Porsche ein echter Hochleistungssportwagen und der bis dahin schnellste Serien-Audi aller Zeiten. Für Vortrieb sorgte ein Fünfzylinder-Reihenmotor mit 2,2 Liter Hubraum, der dank Turbo 232 kW / 315 PS mobilisierte. Obwohl die Auflage mit 2.200 Einheiten vorsichtig kalkuliert war, entstanden vom damals 98.800 D-Mark teuren Renn-Kombi 2.891 Exemplare. Seitdem krönt Audi die jeweiligen Top-Modelle seiner Mittelklasse-Baureihen mit dem prestigeträchtigen Kürzel "RS", beim Audi A6 erstmals 2002. (mid/tl)