Spyker Cars hat für das erste Quartal 2011 einen Nettoverlust von 72 Millionen Euro verbucht. Zugleich nahm der niederländische Saab-Eigentümer am Freitag das Ziel für den angeschlagenen schwedischen Autohersteller zurück, in diesem Jahr insgesamt 80.000 Fahrzeuge zu verkaufen. Im vergangenen Jahr liefen gerade einmal 32.000 Autos vom Band. Für konkrete Angaben über eine neue Zielstellung sei es aber noch zu früh, erklärte Spyker-Chef Victor Muller. An der Amsterdamer Börse sank der Wert der Spyker-Aktien daraufhin um fast sechs Prozent.
Die Produktion bei Saab mit 3.700 Beschäftigten steht seit drei Wochen still, weil dem Unternehmen bislang das Geld zur Begleichung von Lieferanten-Rechnungen fehlt. Allerdings gibt es wieder Hoffnung, seit am Donnerstag sowohl die schwedischen Behörden als auch der frühere Eigner General Motors (GM) grünes Licht für den Einstieg des russischen Investors Wladimir Antonow als neuen Teileigner gaben. Der lange umstrittene Finanzier mit Wohnsitz in London will bis zu 30 Millionen Euro bereitstellen und würde damit über 29,9 Prozent der Anteile verfügen.
Spyker-Chef Muller will neue Zielvorgaben erst bekanntgeben, nachdem die Produktion bei Saab wieder angelaufen ist. Den Angaben zufolge waren die Verkäufe von Saab-Fahrzeugen seit Jahresbeginn bis zum Produktionsstopp mit 9.674 Fahrzeugen um 167 Prozent gestiegen. Insgesamt seien 10.888 Saab-Autos gebaut worden, im Vergleich zu nur 2.153 im Vorjahreszeitraum.
Für 2012 hatte Spyker für Saab früheren Angaben zufolge sogar das Verkaufsziel von 120.000 Autos gesteckt. (dpa)