Trotz eines hohen Verlusts im ersten Quartal sieht Opel-Aufsichtsratschef Nick Reilly den Rüsselsheimer Autobauer auf Kurs. "Wir sind exakt auf dem Weg zur Gewinnschwelle", sagte der Manager im Gespräch mit dem "Manager Magazin" (Onlineausgabe). Im Auftaktquartal habe das Europa-Geschäft mit Opel/Vauxhall sogar einen kleinen Gewinn nach Restrukturierungskosten ausgewiesen. Ab kommendem Jahr wolle man nachhaltig profitabel sein. "Dann zeigen sich die vollen Effekte unserer Restrukturierung in unserem Geschäftsergebnis", erklärte Reilly. Früheren Angaben zufolge soll die Sanierung Ende 2011 abgeschlossen werden.
Der Mutterkonzern General Motors (GM) hatte in der vergangenen Woche für sein Europageschäft einen Quartalsverlust von 390 Millionen Dollar gemeldet (wir berichteten). Beim Absatz konnten Opel und Vauxhall aber zulegen: Von Januar bis Ende März wurden 320.000 Autos abgesetzt. "Pro Fahrzeug erzielen wir jetzt mehr Gewinn", betonte Reilly. Opel könne selbst bei einem Jahresvolumen von 1,2 Millionen Fahrzeugen profitabel arbeiten.
Die Rüsselsheimer haben laut Reilly auch Fortschritte beim Image gemacht: "Die Autos werden gut angenommen, die Käufer haben Opel wieder auf ihrem Einkaufszettel." Das spiegle sich auch in den Marktanteilen wieder. "Im April hatten wir in Deutschland sogar den höchsten Marktanteil (7,8 Prozent – Anm. d. Red.) seit langer Zeit", sagte der Manager.
Mit dem geplanten Kleinstwagen – Arbeitstitel "Junior" – will Opel nach den Worten des Managers vor allem junge Leute ansprechen, die "niedrige CO2-Emissionen, geringe Verbrauchswerte und ein gutaussehendes Auto mit den neuesten Sicherheitstechnologien samt Vernetzung" schätzen. Das Modell werde vollständig von Ingenieuren in Rüsselsheim entwickelt. (rp)