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Pkw-Zulassungen in Deutschland: Schwund an BEV und PHEV

01.12.2022 12:26 Uhr | Lesezeit: 4 min
Pkw-Zulassungen in Deutschland: Schwund an BEV und PHEV
Pkw-Bestand 2022: Besonders BEV konnten zulegen.
© Foto: LeasePlan

Die Zahl der Autos in Deutschland ist leicht gestiegen. Besonders stark gewachsen ist der Bestand an E-Fahrzeugen – allerdings in deutlich geringerem Umfang als die Zahl ihrer Neuzulassungen.

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Der Pkw-Bestand ist in Deutschland weiter gestiegen. Wie die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) in der jüngsten Ausgabe des DAT-Barometers berichtet, waren zum Stichtag 1. Oktober 2022 48.733.413 Pkw hierzulande zugelassen. Das ist ein Zuwachs um 0,2 Prozent oder rund 85.000 Autos gegenüber dem Vergleichswert vor einem Jahr.

In diesem Zeitraum war die Zahl von Pkw mit Diesel- oder Benzinantrieb um jeweils zwei Prozent rückläufig. Aktuell weisen damit 63 Prozent aller Pkw einen Benzinantrieb auf, 30 Prozent einen Diesel. Die Zahl der zugelassenen Pkw mit alternativen Antrieben hat von Oktober 2021 bis Oktober 2022 hingegen deutlich um 38 Prozent zugelegt. Ihr Anteil beträgt nun sieben Prozent.

Mit einem Plus von 64 Prozent am deutlichsten bei den Alternativen Antriebsarten ist der Anteil batterieelektrischer Pkw (BEV) gestiegen. Allein in diesem Jahr ist ihre Zahl von Januar bis Oktober von 618.460 um 222.185 auf 840.645 gewachsen. Dahinter folgen Plug-in-Hybride (plus 51 Prozent / 179.047), Hybride (plus 35 Prozent) sowie LPG- und CNG-Autos (plus ein Prozent).

Es "fehlen" zehntausende Autos

Allerdings hat speziell der Bestand von BEV und PHEV damit weniger stark zugelegt als es die Neuzulassungszahlen des KBA erwarten lassen. Bei den reinen Stromern wurden 272.473, bei den Plug-in-Hybriden 215.647 Neuzulassungen gezählt. Damit fehlen im Bestand aller in Deutschland zugelassenen Pkw 50.288 BEV und 36.600 PHEV, was laut DAT vornehmlich auf das Konto von Abmeldungen, Exporten, Totalschäden und Stilllegungen geht. Die KBA-Zahlen geben hierzu jedoch keine detaillierten Informationen.

Laut einer im Februar 2022 vom Center of Automotive Management (CAM) veröffentlichten Untersuchung könnte die Diskrepanz auf ein ungewünschtes, aber legales Geschäftsmodell hinweisen. Bei diesem verleasen oder verkaufen Händler E-Autos und kassieren dabei den staatlichen Anteil der Förderung von 6.000 Euro ein. Nach sechs Monaten gibt der Leasingnehmer das Auto zurück, das dann als junger Gebrauchter ins Ausland verkauft wird. Das ist legal, da nach den Förderrichtlinien nur eine Mindesthaltedauer von sechs Monaten eingehalten werden muss, um den Umweltbonus zu erhalten. Die Kosten zahlt in Form der Subventionen die Allgemeinheit. 

Auch der Branchenexperte Detlef Borscheid kommt zu dieser Einschätzung. Nach seinen Berechnungen werden vor allem junge gebrauchte BEV verstärkt ins Ausland verkauft. Die Analyse, die AUTOHAUS vorliegt, zeigt, dass in den vergangenen beiden Jahren – mit höherer E-Förderung – die Ausfallraten von bis zu fünf Jahre alten Stromern deutlich angestiegen sind, und zwar um durchschnittlich fünf Prozentpunkte. Borscheid: "Dies ist ein Indikator dafür, dass vermehrt BEV ins Ausland gegangen sind." Die nachstehende Grafik zeigt, wie viele Fahrzeuge aus dem Bestand gefallen sind:

© Foto: Detlef Borscheid

Da es sich um jüngere Fahrzeuge handele, könne man in Abhängigkeit zum Alter von einer relativ geringen Verschrottung ausgehen, so dass der größte Teil exportiert werde, betont Borscheid. Er geht ab dem kommenden Jahr von einem Abflachen der Exportentwicklung aus. Dann wird im Rahmen der neuen E-Auto-Förderung die Mindesthaltedauer auf zwölf Monate erhöht.

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