Fast alle Segmente des deutschen Automarkts weisen im September kräftige Zuwächse aus. Einziger Kanal mit Einbußen ist der Fahrzeughandel. Wie der Branchenbeobachter Dataforce in Frankfurt mitteilte, gingen die Eigenzulassungen der Autohändler gegenüber dem September 2021 um 22,8 Prozent auf 30.641 Einheiten zurück.
Wichtiger Wachstumtreiber war den zweiten Monat in Folge der Flottenmarkt. Auf das Konto der Fuhrparks gingen zuletzt 72.746 Neuwagen – das waren knapp 29 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Der Privatmarkt legte nach den Berechnungen um 16 Prozent auf 82.633 Autos zu. Den prozentual stärksten Anstieg verzeichneten die Autovermieter mit plus 42,6 Prozent und 23.962 Fahrzeugen. Im Fahrzeugbau wurden 14.834 Neuzulassungen registriert (plus 15,9 Prozent).
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Wie berichtet, kamen im September 224.816 neue Pkw auf Deutschlands Straßen (plus 14,1 Prozent). Dieses Wachstum lasse auf eine verbesserte Liefersituation seitens der Hersteller schließen, erklärte Dataforce-Experte Julian Litzinger. "Dafür spricht, dass genügend Fahrzeuge zur Verfügung standen, um auch die Autovermieter zu beliefern. Als verfügbare Pkw rar waren, wurden diese nämlich seit Beginn des Jahres von der Belieferung nahezu ausgeschlossen und Hersteller priorisierten den Flotten- und Privatmarkt."
Vollständig erholt habe sich der Gesamtmarkt allerdings noch nicht, betonte Litzinger. "Der September 2022 entsprach nur etwa 84,4 Prozent des üblichen Volumens der Vor-Corona-Jahre 2016 bis 2019." Allerdings schließe sich die Lücke langsam, da dieser Wert vor ein paar Monaten noch bei rund 70 Prozent gelegen habe.
Verbrenner stabilisieren den Flottenmarkt, Elektro-Rekord im Privatmarkt
Laut Dataforce konnten Diesel und Dieselhybride im Gesamtmarkt deutlich zulegen (plus 24 Prozent), die Entwicklung im Flottenmarkt war mit plus 40 Prozent sogar noch ausgeprägter. Insgesamt verbesserten sich alle Kraftstoffarten, am stärktsten die batterieelektrischen Autos (plus 32 Prozent), gefolgt von Gas (plus 31 Prozent) und Plug-in-Hybriden (plus 24 Prozent). Auch für Benziner und Benzinhybride ging es leicht nach oben (plus zwei Prozent).
Obwohl alle Antriebsarten Boden gut machten, fällt der wachsende Anteil an vollelektrischen Fahrzeugen an den Neuzulassungen auf. Sie erreichten mit 19,7 Prozent Marktanteil einen Höchstwert für dieses Jahr. Allen voran steht der Privatmarkt, dort gab es einen BEV-Anteil von 30,3 Prozent – einer neuer Rekordwert.