Der Corona-Lockdown hat auch im Februar deutliche Bremsspuren auf dem deutschen Automarkt hinterlassen. Bei einer identischen Anzahl an Arbeitstagen gab die Pkw-Nachfrage im Vergleich zum Vorjahresmonat um 19 Prozent auf 194.349 Neuzulassungen nach (wir berichteten). Immerhin ist das eine Verbesserung zum Januar-Rückgang von über 31 Prozent.
Wie schon im Vormonat war der Privatmarkt laut einer Analyse von Dataforce am stärksten von der Flaute betroffen. Neben den Schließungen der Autohändler wirkte in diesem Segment auch die Mehrwertsteuererhöhung noch nach, so dass private Halter 26,8 Prozent weniger Neuwagen anmeldeten. Insgesamt lag die Zahl bei 58.260 Fahrzeugen.
Eine vorläufige Auswertung nach Kraftstoffarten zeigt einen Umbruch im Privatmarkt. Während sich die Neuzulassungen von Benzinern und Benzinhybriden binnen Jahresfrist fast halbierten (minus 48 Prozent), haben sich die Plug-In-Hybride verfünffacht (plus 410 Prozent) und die BEV verdreifacht (plus 210 Prozent). "Sicherlich hilft hierbei auch, dass diese Autos wegen der langen Lieferzeiten noch deutlich vor dem Lockdown bestellt wurden", erklärte Dataforce-Experte Benjamin Kibies.
Flottenzulassungen auf 2018er Niveau
Im Flottenmarkt war der Rückgang mit 10,8 Prozent deutlich moderater als im Privatkundengeschäft. Absolut lagen die Neuzulassungen der Fuhrparkleiter mit 60.638 Einheiten auf dem Niveau von Februar 2018. Kibies: "Gerade größere Flotten sind nicht auf den Kontakt zum Händler angewiesen." Unter den Firmenwagen sei jedes vierte angemeldete Auto mit externer Lademöglichkeit ausgerüstet gewesen.
Bei den übrigen gewerblichen Neuzulassungen ergab sich im Februar ein gemischtes Bild. Der Autohandel fuhr seine Eigenzulassungen im Lockdown um 25,1 Prozent auf 32.912 Stück zurück. Dagegen war das Minus im Fahrzeugbau unter allen Marktsegmenten am geringsten. Im Vergleich zu Februar 2020 sanken die Neuregistrierungen um 9,9 Prozent (19.129 Fahrzeuge).
Bei den Autovermietern bessert sich die Lage allmählich. Zwischen März 2020 und Januar 2021 meldeten diese 35 Prozent weniger Neuwagen an. Im Februar verringerte sich das Minus trotz der Reisebeschränkungen auf 14,2 Prozent (23.410). (rp)