Von Ralf Padrtka und Frank Selzle
Auch wenn sich das Privatkundengeschäft langsam erholt und der Verkauf an Flotten weiter brummt – die Eigenzulassungen von Autohändlern und -herstellern bewegen sich auf konstant hohem Niveau. Wie eine aktuelle Auswertung von AUTOHAUS zeigt, waren es im ersten Halbjahr 2016 in Summe 523.946 Einheiten. Der Anteil am wachsenden Gesamtmarkt lag wie im Vorjahr bei über 30 Prozent, war aber minimal rückläufig: 30,2 zu 30,4 Prozent.
Nach Sparten aufgeteilt, meldeten die Autobauer von Januar bis Ende Juni 172.082 Neuwagen selbst an, das waren 10,4 Prozent mehr. Der Handel kam in diesem Zeitraum auf 351.864 Fahrzeuge – ein Zuwachs von 4,8 Prozent. Zum Vergleich: Die relevanten Flotten machten mit 415.188 Autos 23,9 Prozent (2015: 23,5 Prozent) aus, die Rentals mit 192.162 Fahrzeugen 11,1 Prozent (11,2 Prozent). Auf Privatkäufer entfielen 34,7 Prozent (35 Prozent) des Marktes. Absolut brachten die Individualkunden 602.543 Pkw neu in den Verkehr – 6,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Die höchste Quote an Eigenzulassungen hatte im ersten Halbjahr Alfa Romeo mit über 56 Prozent. Hier flossen bereits einige Vorführwagen der neuen Limousine Giulia in die Statistik ein. Mit etwas Abstand folgen Jeep (48,7 Prozent) und Honda (47,2 Prozent). Der japanische Hersteller war noch im Vergleichszeitraum 2015 der Taktik-Meister (58,6 Prozent). Knapp 44 Prozent Eigenzulassungsanteil wies Opel aus. Auch Nissan kam über die 40-Prozent-Marke.
Absolut gesehen stand VW mit 108.443 Eigenzulassungen an der Spitze, allerdings hat der Konzern in Deutschland zahlreiche Fabriken und entsprechend viele Mitarbeiter, die einen Werkswagen fahren. Insgesamt lag der Branchenprimus mit einer Quote von 31,3 Prozent leicht über dem Branchenschnitt. Auf ähnlichem Level operierte die Premium-Tochter Audi (30,3 Prozent). Dagegen ging beim Erzrivalen BMW nur knapp jeder vierte Neuwagen (22,9 Prozent) auf das eigene Konto, bei Ford waren es sogar noch weniger (21 Prozent). Mercedes-Benz erreichte eine Eigenzulassungsquote von 28 Prozent.
Mazda zeigt Verantwortung
Besonders vorsichtig mit taktischen Anmeldungen ging erneut Dacia um. Lediglich sieben Prozent aller Neuzulassungen der Marke entfielen auf den Importeur oder seine Vertragshändler. Dacia gehörte damit wie unter anderem Fiat, Hyundai und Kia zu den Fabrikaten, die ihre Eigenzulassungen im ersten Halbjahr zurückschraubten. In dieser Gruppe stach vor allem Mazda heraus: 29,8 Prozent der Neuwagen blieben in den ersten sechs Monaten bei den Händlern und in der Deutschland-Zentrale, vor einem Jahr waren es noch 42,5 Prozent. (rp)
Top-3-Marken Händlerzulassungen 1-6/2016 (1-6/2015)
- Opel: 40.233 (35.090 Fahrzeuge)
- VW: 36.336 (33.089 Fahrzeuge)
- Mercedes-Benz: 28.009 (25.091 Fahrzeuge)
Top-3-Marken Herstellerzulassungen 1-6/2016 (1-6/2015)
- VW: 72.107 (71.438 Fahrzeuge)
- Audi: 31.276 (26.404 Fahrzeuge)
- BMW: 17.927 (14.070 Fahrzeuge)
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