Mit 265.702 Pkw-Neuzulassungen hat der deutsche Automarkt im Januar 2019 einen Rückgang von 1,4 Prozent zum Vorjahresmonat verbucht (wir berichteten). Hinter diesem scheinbaren Dämpfer verbirgt sich aber ein "bärenstarker Jahresauftakt" mit neuen Rekorden, wie der Branchenbeobachter Dataforce in Frankfurt berichtete. Das bestätigen auch Auswertungen der AUTOHAUS Neuzulassungsdatenbank.
Nach dem schwierigen Geschäft Ende 2018 war vor allem der Flottenmarkt im Januar zurück in der Spur. Laut Dataforce bedeuten 69.104 neue Firmenwagen nicht nur eine Steigerung von 7,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, sondern auch ein neues Allzeithoch für einen Januar. Nach Überwindung der WLTP bedingten Lieferschwierigkeiten gehe das Marktsegment nun auf Aufholjagd, hieß es. Diese dürfte auch die nächsten Monate anhalten.
Der Privatmarkt musste sich im Januar mit einer künstlich erzeugten Zulassungsspitze 2018 messen. Vor einem Jahr hatten deutschlandweite Diesel-Wechselprämien von bis zu 10.000 Euro das Segment in die Höhe getrieben. Im Vergleich dazu verlor der Januar sieben Prozent. Das absolute Ergebnis von 88.033 privaten Neuzulassungen ist dennoch der zweitbeste Wert seit 2007 und liegt den Angaben zufolge 17,3 Prozent über dem Mittel der vergangenen zehn Jahre.
Taktische Zulassungen rückläufig
Die Sondereinflüsse Fahrzeugbau, Fahrzeughandel und Autovermieter verbuchten ein Minus von 1,8 Prozent. "Das spricht für eine solide Marktnachfrage, denn je mehr Autos direkt an Firmen und Privatpersonen verkaufen werden können, desto weniger muss auf das Instrument der taktischen Zulassungen zurückgegriffen werden", erklärte Dataforce-Experte Benjamin Kibies.
Besonders der Fahrzeughandel hielt sich im abgelaufenen Monat mit Eigenzulassungen zurück (54.725 Einheiten / minus 8,7 Prozent). Steigerungen bei den Vertriebskanälen Fahrzeugbau (26.749 Einheiten / plus 7,0 Prozent) und Autovermietern (27.091 Einheiten / plus 5,5 Prozent) verhinderten einen noch stärkeren Rückgang. (rp)