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Automarkt: Pkw floppen, Transporter toppen

10.01.2025 16:25 Uhr | Lesezeit: 3 min
Nissan Interstar
Im Dezember stiegen die Neuzulassungen von leichten Nutzfahrzeugen und Pkw-Utilities um 21,2 Prozent.
© Foto: Nissan

Im Gesamtjahr verschob sich die Nachfrage deutlich in Richtung der taktischen Kanäle, der relevante Flottenmarkt gab deutlich nach. Gewinner sind vor allem die Transporter.

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Der deutsche Pkw-Markt hat im letzten Monat des Jahres einen Rückgang von 7,1 Prozent verzeichnet. Besonders stark betroffen waren die privaten Neuzulassungen (72.560 Autos), die im Dezember um 17,3 Prozent sanken. Das geht aus einer aktuellen Dataforce-Erhebung hervor.

Auch in den anderen Vertriebskanälen lagen die Zahlen unter dem Niveau des Vorjahres: Der Flottenmarkt gab um vier Prozent auf 72.406 Einheiten nach, die Eigenzulassungen von Händlern und Hersteller gingen um zwei bzw. ein Prozent zurück. Einzig die Autovermieter konnten eine positive Entwicklung verbuchen und ihren Absatz um 14,9 Prozent auf 21.512 Fahrzeuge steigern.


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"Abgesehen vom erwartbaren Einbruch bei den privaten Elektrozulassungen hat der Pkw-Markt im Dezember recht ordentlich abgeschnitten. Die schwache Gesamtjahresbilanz konnte der letzte Monat jedoch auch nicht herausreißen", erläutert Benjamin Kibies, Senior Automotive Analyst bei Dataforce. "2025 werden die Herausforderungen für die Automobilindustrie noch größer, da deutlich mehr Elektrofahrzeuge verkauft werden müssen."

Die schwachen Zahlen des Privatmarkts lassen sich vor allem auf die Verkäufe von Elektrofahrzeugen zurückführen. Die Zulassungen von batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) schrumpften im Vergleich zum Dezember 2023 um 64 Prozent, so dass nur noch gut ein Drittel der Vorjahresmenge zugelassen wurde. Dieses Ergebnis ist jedoch durch vorgezogene Zulassungen im Vorjahr verzerrt, da im Dezember 2023 die letzte Möglichkeit bot, den Umweltbonus zu beantragen.

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Dass es sich um einen Sondereffekt handelt, zeigt der BEV-Marktanteil im Privatmarkt: Mit 15,3 Prozent lag er im Dezember leicht über dem Jahresdurchschnitt von 14,9 Prozent. Insgesamt fiel die Jahresbilanz des deutschen Pkw-Markts dennoch negativ aus. Die Neuzulassungen sanken um 1,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 2,817 Millionen Fahrzeuge und blieben damit weiterhin deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt.

Pkw-Neuzulassungen im Gesamtjahr 2024
Pkw-Neuzulassungen im Gesamtjahr 2024
© Foto: Dataforce

Relevanter Flottenmarkt gibt anach

Bei den Marktsegmenten gab es eine deutliche Verschiebung von den nachfragegetriebenen Kanälen Privat (minus 2,1 Prozent) und Relevantem Flottenmarkt (minus 6,7 Prozent) hin zu den taktischen Zulassungen auf Autovermieter (plus 2,7 Prozent), Fahrzeughandel (plus 9,2 Prozent) und Fahrzeugbau (plus 4,4 Prozent).

Auch wenn das mit stark von den jeweiligen Ausgangsniveaus geprägt ist – kaum taktische Zulassungen während des Halbleitermangels, Nachholeffekte im Flottenmarkt 2023 – so zeigt sich doch, dass die Pkw-Nachfrage durch die schwache Wirtschaftslage, die allgemeine Verunsicherung sowie auch die hohen Neuwagenpreise stark beeinträchtigt ist.

Transporter sind die großen Gewinner

Während der Pkw-Markt im Dezember eher schwächelte, zeigte sich das Transportergeschäft deutlich dynamischer. Die Neuzulassungen von leichten Nutzfahrzeugen und Pkw-Utilities stiegen um 21,2 Prozent auf 40.433 Stück und erreichten einen der höchsten Dezember-Werte überhaupt. Besonders stark legten die Zulassungen im Privatmarkt sowie bei den Eigenzulassungen von Fahrzeugbauern und Händlern zu.

Der Grund für dieses Wachstum liegt weniger in einer verbesserten Konjunktur, sondern in vorgezogenen Käufen. Nutzfahrzeughersteller stehen ab 2025 vor stärkeren CO2-Vorgaben, was den Absatz von Elektrofahrzeugen in diesem Segment erschwert. Im Dezember 2024 konnte der Hersteller noch von niedrigeren Anforderungen profitieren und daher mehr Fahrzeuge ausliefern.

Auch die Jahresbilanz des Transportermarkts fällt mit einem Plus von acht Prozent deutlich positiv aus als im Pkw-Segment. Vor allem die private Nachfrage nach Pkw-Utilities, etwa als Familientaxi oder Wohnmobil, stieg um zehn Prozent.


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