Angesichts der auslaufenden Förderung für Plug-in-Hybridfahrzeuge (PHEV) sucht der Verband Deutscher Skoda-Vertragspartner (VDS) nach einer vernünftigen Lösung für seine Mitgliedsbetriebe. "Wir sind mit Skoda in Verhandlungen über einen Ausgleich für Fahrzeuge, die nicht mehr rechtzeitig geliefert werden können bzw. nicht mehr unter die Förderung der Bundesregierung fallen", sagte der Vorsitzende Thomas Peckruhn gegenüber AUTOHAUS.
Nach den Worten des VDS-Chefs haben zahlreiche Händler berichtet, dass ungefähr die Hälfte der Fahrzeuge in deren Auftragsbeständen von dem Dilemma betroffen seien. "Das kann aus unserer Sicht nicht sein, weil es auch Stornierungen zur Folge hat. Diesen Punkt werden wir konsequent und energisch nachverhandeln", so Peckruhn.
Wie berichtet, werden PHEV ab 1. Januar 2023 nicht mehr durch den Umweltbonus subventioniert. Das Problem: Aufgrund gestörter Lieferketten in der Autobranche kommen zahlreiche Neufahrzeuge erst nach dem Stichtag zum Kunden. Maßgeblich für den Erhalt der Prämie ist das Datum der Zulassung. Das sorgt für Frust bei den Käufern – und für Unzufriedenheit bei den Händlern, Stichwort Vergütung.
Wie sieht das Skoda-Netz künftig aus?
Spannend bei Skoda bleibt das Thema Agenturvertrieb. In diesem Zusammenhang hat der VDS den Importeur aufgefordert, die Netzplanung auf den neuesten Stand zu bringen. Die aktuelle Ausführung basiert noch auf den Händlervertragsverhandlungen der Jahre 2016 bis 2018. "Unter den neuen Rahmenbedingungen sind die Grundlagen für ein auskömmliches Geschäft im Handel ganz andere", betonte Peckruhn auch mit Blick auf die geplante Agenturprovision. Der Verband erachtet die rund sechs Prozent Marge, die im Raum stehen und bei der Schwestermarke Volkswagen für die batterieelektrischen Modelle gelten, als nicht ausreichend.
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Auf der VDS-Mitgliederversammlung vor zwei Wochen in Oberursel hatte Skoda-Vorstandschef Klaus Zellmer klargestellt, dass für den tschechischen Autobauer die (unechte) Agentur alternativlos sei. Er begründete dies unter anderem mit der notwendigen, DSGVO-konformen Nutzung von Kundendaten durch den Hersteller und die dadurch mögliche Verknüpfung von Online- und Offline-Vertrieb.
Für hitzige Diskussionen bei dem Skoda-Händlerkongress hatten außerdem die anhaltenden Software-Ausfälle bei VW-Konzernmodellen mit dem "Modularen Infotainmentbaukasten" (MIB3; ab 2020) gesorgt. Im Nachgang an die Versammlung habe der Verband in einem Schreiben an Skoda Deutschland erneut eindringlich auf die Probleme hingewiesen, sagte Peckruhn. "Das ist für uns ein großes Brennpunktthema. Wir haben immer noch nicht die Lösung, die wir erwarten." Die Fehlerbehebung dauere eindeutig zu lang, die Folge sei eine hohe Kundenunzufriedenheit.