Ford treibt den personellen Umbau an der Konzernspitze weiter voran. Jim Farley wird mit Wirkung zum 1. März 2020 neuer Chief Operating Officer (COO) und in dieser Funktion direkt an Präsident und CEO Jim Hackett berichten, wie der US-Autobauer Ende vergangener Woche in Dearborn bekannt gab. Gleichzeitig ziehe sich Joe Hinrichs, der bisherige Leiter der Autosparte, von seinen Posten zurück und gehe in den Ruhestand.
In der Ford-Chefetage ist Farley seit April 2019 für neue Geschäftsmodelle, Technologie und Strategie verantwortlich. Seine Beförderung zum COO soll die Transformation des Konzerns in ein wachstumsstärkeres und profitableres Unternehmen beschleunigen. "Jim ist der richtige Mann für diesen wichtigen Posten", sagte Hackett. Ford steckt in einem tiefgreifenden Konzernumbau und tut sich wegen Problemen in China und anderswo schon länger schwer.
Der frühere Toyota-Manager Farley arbeitet seit 2007 für Ford. Von 2015 bis 2017 war er unter anderem für das Europageschäft zuständig. Künftig trägt der 57-Jährige die Verantwortung für alle globalen Märkte, den kompletten Automobilbereich und die zentralen Branchenthemen neue Mobilität und autonomes Fahren. Mit seinem Ideenreichtum und seiner Weitsicht solle er dafür sorgen, eine nachhaltige EBIT-Marge von mindestens acht Prozent zu erreichen, hieß es.
Beobachter sehen in der Personalie eine wichtige Weichenstellung: Farley soll zu Hacketts Nachfolger aufgebaut werden. Bislang wurde Hinrichs als dessen Kronprinz gehandelt, er war zuletzt aber wegen Fehlern beim Marktstart des SUV-Flaggschiffs Explorer und steigender Garantiekosten intern in die Kritik geraten. Der Manager ist seit fast 20 Jahre für Ford aktiv.
Hoher Verlust zum Jahresende
Der US-Autoriesen hatte erst in der vergangenen Woche tiefrote Zahlen vermeldet. Im vierten Quartal 2019 fiel ein Verlust von 1,7 Milliarden US-Dollar an. Das Unternehmen hatte Anleger schon vor hohen Belastungen aufgrund von milliardenschweren Pensionskosten gewarnt, dennoch fiel das Ergebnis schwächer als erwartet aus. Ein pessimistischer Ausblick für das laufende Geschäftsjahr 2020 vermieste Anlegern zusätzlich die Stimmung - die Aktie stürzte nachbörslich zeitweise um mehr als zehn Prozent ab. Auch beim Umsatz musste Ford kräftige Einbußen verkraften: Hier gab es ein Minus von fünf Prozent auf 39,7 Milliarden Dollar. (rp)