Die Pappas Holding wagt auch mit BMW den Schritt auf den deutschen Markt. Dazu geht das Salzburger Kfz-Unternehmen eine strategische Partnerschaft mit der MHS Holding (Wien) ein und übernimmt die Mehrheit an der Autohaus Michael Schmidt GmbH mit Sitz im oberbayerischen Starnberg. Die Übernahme von 51 Prozent der Anteile an dem BMW/Mini-Partner sei zum 1. Januar 2019 erfolgt, gab Pappas am Dienstag bekannt. Die Transaktion müsse noch von den Wettbewerbsbehörden genehmigt werden.
Beide Firmengruppen sprachen in einer Mitteilung von einer Win-Win-Situation. Peter Modelhart, Geschäftsführer Pappas Holding, erklärte: "Nach der erfolgreichen Übernahme von AutoFrey 2015 ist die Partnerschaft mit Michael Schmidt der logische weitere Schritt. Wir sind mit BMW/Mini sehr zufrieden." Michael Schmidt betonte: "Für mich und unser deutsches Autohaus bedeutet die Beteiligung eine Absicherung des weiteren Wachstums des Unternehmens in eine erfolgreiche Zukunft mit dem BMW-Konzern." Die Pappas Gruppe sei ein sehr erfahrener Premium-Autohändler und habe gezeigt, dass sie sich in der BMW-Welt wohl fühle.
Die Michael Schmidt GmbH soll künftig als Schmidt Automobile GmbH firmieren. Die Firma beschäftigt an den Standorten Starnberg, Wolfratshausen, Bad Tölz, Germering und Baierbrunn etwa 230 Mitarbeiter. Im abgelaufenen Jahr verkaufte man 3.100 neue und gebrauchte Pkw. Der Umsatz lag bei über 120 Millionen Euro. Im Zuge der Beteiligung wird Richard Stadler neuer Geschäftsführer. Der 45-Jährige war zuletzt Brand Director für Gebrauchtwagen sowie der italienischen Marken bei der Pappas Holding und zuvor Chef der deutschen Mercedes-Standorte.
Schwergewichte im Autohandel
Pappas zählt zu den Top-Playern im Kfz-Gewerbe in Mitteleuropa. In vier Ländern werden in über 40 Niederlassungen rund 20 Pkw- und Nutzfahrzeugmarken vertreten und pro Jahr ca. 36.000 Fahrzeuge verkauft. Insgesamt beschäftigt die Gruppe 2.800 Mitarbeiter. In Bayern ist das Unternehmen seit 2005 aktiv.
Der Siebenbürgische Unternehmer Schmitt hatte 1994 sein erstes BMW-Autohaus eröffnet. Mittlerweile zählt seine Holding 1.200 Mitarbeiter und 26 Betriebe in Deutschland und Rumänien. Dort werden hauptsächlich Autos von BMW und Mini betreut, in Rumänien ist man Exklusiv-Importeur von MAN. Der Jahresabsatz beläuft sich auf ca. 8.000 Fahrzeuge. (rp)
Frank Fehling