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Online-Autohändler in der Krise: Cazoo-Chef zieht sich zurück

20.01.2023 13:34 Uhr | Lesezeit: 3 min
Online-Autohändler in der Krise: Cazoo-Chef zieht sich zurück
Gründer Alex Chesterman konzentriert sich ab April auf die Strategie bei Cazoo.
© Foto: Cazoo

Alex Chesterman hatte mit Cazoo große Pläne, muss aber nun kleinere Brötchen backen. Die Aktivitäten in Kontinentaleuropa sind mittlerweile Geschichte. Der Gründer und bisherige CEO will sich künftig um die strategische Ausrichtung kümmern.

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Alex Chesterman, der Gründer und Chief Executive Officer (CEO) des britischen Gebrauchtwagenmarktplatzes Cazoo, räumt seinen Chefsessel. Das kündigte der kriselnde Online-Autohändler am Donnerstag an. Chesterman werde im April durch Chief Operating Officer (COO) Paul Whitehead ersetzt. Der bisherige CEO werde sich als künftiger Vorsitzender des Leitungs- und Kontrollgremiums "auf die strategische Ausrichtung des Unternehmens zu konzentrieren", hieß es.

Die Ankündigung erfolgte im Rahmen der jüngsten Finanzergebnisse von Cazoo. Demzufolge generierte der Händler im vergangenen Jahr einen Umsatz von 1,25 Milliarden Pfund in Großbritannien. Insgesamt wurden 65.000 Fahrzeuge vermarktet – ursprünglich war man von 70.000 bis 80.000 in 2022 ausgegangen.

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Zusammen mit den Ergebnissen präsentierte Cazoo einen überarbeiteten Geschäftsplan für 2023. Dieser sieht vor allem eine Verringerung der Fixkosten und eine Verbesserung der Liquidität vor. Beim Verkauf liegt die Prognose für das neue Jahr bei nur noch 40.000 bis 50.000 Einheiten auf dem Heimatmarkt. Erst im Jahr 2024 rechnet das Unternehmen wieder mit steigenden Absatzzahlen-

Chestermann hatte Cazoo 2018 mit großen Ambitionen gegründet. Das Unternehmen sah sich als Vorreiter bei der Verlagerung des Autokaufs ins Internet. In Großbritannien galt der Händler zunächst als "Amazon des Gebrauchtwagenmarktes". Die Expansion in Kontinentaleuropa begann Anfang 2021, als Cazoo beim deutschen Auto-Anbieter Cluno einstieg. Es folgten weitere Aktivitäten in Italien und Spanien.

Da sich das Businessmodell nicht so schnell wie erwartet skalieren ließ, sah sich das Unternehmen zu radikalen Sparmaßnahmen gezwungen. Der Rückzug vom deutschen Markt wurde im vergangenen September verkündet, mittlerweile sind auch die Geschäfte in Italien und Spanien Geschichte. Bis Ende 2023 will Cazoo 15 Prozent seines Personalbestandes (rund 750 Mitarbeiter) abbauen und 200 Millionen Pfund einsparen. Laut Medienberichten ist im Zuge des Sparkurses auch die Schließung von bis zu 15 Gebrauchtwagenstandorten in Großbritannien geplant.

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