Der Volkswagen-Konzern hat mit dem russischen Autobauer Gaz in dessen Werk in der Wolga-Stadt Nischni Nowgorod die Montage von jährlich zusätzlich 100.000 Fahrzeugen vereinbart. Die Modelle der Marken VW und Skoda würden nach westlichen Standards in Russland zusammengeschweißt und lackiert, teilten beide Unternehmen am Donnerstag mit. Die Volkswagen Group Rus lobte Gaz demnach als "starken und flexiblen Partner".
Die russische Regierung forciert seit längerem Partnerschaften mit westlichen Autobauern, um den immensen Bedarf an Wagen zu befriedigen und die eigene Industrie zu modernisieren. Gaz gehört zur Basic Element Group des Oligarchen Oleg Deripaska.
Volkswagen hatte im Herbst angekündigt, mit Russland über die Montage von bis zu 150.000 Wagen im Jahr im Gaz-Werk in Nischni Nowgorod zu verhandeln. Dabei gehe es um Personenwagen und leichte Nutzfahrzeuge der Kernmarke VW sowie Wagen der tschechischen Konzerntochter Skoda. Die eigenen Kapazitäten im russischen VW-Werk in Kaluga reichten mittelfristig nicht aus, um den Markt zu bedienen.
Die Absatzzahlen auf dem russischen Markt hatte sich während der weltweiten Wirtschaftskrise halbiert. Zuletzt zogen die Verkaufszahlen aber stärker an als erwartet, so dass viele Hersteller die Nachfrage nicht befriedigen konnten. Russland will Deutschland in den kommenden Jahren als größter Automarkt in Europa überholen und jährlich mehr als drei Millionen Neuwagen verkaufen lassen. Volkswagen Group Rus hat den Absatz im russischen Markt 2010 um rund 40 Prozent gesteigert im Vergleich zu 2009 und mehr als 130.000 Fahrzeuge verkauft. (dpa)