Auf die Dezember-Party folgte der Januar-Kater: Die private Neuwagen-Nachfrage hat im ersten Monat des Jahres 2021 einen historischen Tiefpunkt erreicht. Nach aktuellen Berechnungen von Dataforce wurden lediglich 48.868 Neuzulassungen von Endverbrauchern registriert – das waren so wenige wie in keinen Januar seit Beginn der Aufzeichnungen des Marktbeobachters vor 21 Jahren. Gegenüber dem Vorjahresmonat entsprach dies einem Rückgang um 37,2 Prozent.
Ähnlich war die Entwicklung im Fahrzeughandel: Auf das Konto der Autohäusern gingen zum Jahresauftakt 33.291 Neuwagen – ein Minus von 34,9 Prozent und ebenfalls der schwächste Januar-Wert für dieses Marktsegment. Tiefrot war das Ergebnis der Autovermieter mit 12.837 Zulassungen (minus 50,8 Prozent). Die Eigenzulassungen der Hersteller gingen um gut ein Viertel auf 16.406 Einheiten zurück.
Vergleichsweise glimpflich kam das Geschäft mit Firmenwagen durch den Januar. Laut Dataforce brachten die Fuhrparkbetreiber 58.352 Fahrzeuge neu in ihre Flotten. Damit schrumpfte dieses Marktsegment um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.
Wie berichtet, brach der deutsche Automarkt im Januar um 31,1 Prozent auf 169.754 ein. In der Statistik fehlten nicht nur die vorgezogenen Anmeldungen aus dem Dezember 2020. Hinzu kamen die Schließung der Autohäuser und weiterhin der eingeschränkte Zulassungsprozess, die insbesondere dem Privatmarkt einen Dämpfer versetzen. Schließlich standen im Vergleich zum Januar 2020 zwei Arbeitstage weniger zur Verfügung.
E-Autos weiter im Aufwärtstrend
Die vorläufige Dataforce-Auswertung zu Kraftstoffarten bestätigt den Aufwärtstrend bei Elektroautos. Obwohl aufgrund der CO2-Ziele in der EU einige Anmeldungen in den Dezember verlagert wurden, liegen die Gesamtmarktanteile von BEV (zehn Prozent) und PHEV (zwölf Prozent) schon wieder auf dem gleichen Niveau wie vor zwei Monaten.
"Private Käufer setzen sogar zu 28 Prozent auf Fahrzeuge mit Stecker, wenn sie trotz der widrigen Umstände einen Neuwagen zuließen", erklärte Datafoce-Analyst Benjamin Kibies. Möglicherweise komme es hier "zu einem Nachschleppen, weil nicht alle bestellten Autos wie von den Käufern gewünscht im Dezember ausgeliefert und zugelassen werden konnten". (AH)