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Neuwagen: Sixt Leasing will Online-Geschäft stark ausbauen

14.03.2017 16:09 Uhr
Sixt Leasing: kräftiges Wachstum im Online-Geschäft

Der Full-Service-Leasinganbieter sieht im digitalen Fahrzeugvertrieb großes Potenzial. Perspektivisch soll die Sparte mit der Plattform "sixt-neuwagen.de" zum wichtigsten Konzernbereich werden.

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Die "Flatrate für die Straße" war wohl erst der Anfang: Der Full-Service-Leasinganbieter Sixt Leasing hat seine Sparte "Online Retail" zum wichtigen Wachstumstreiber auserkoren. Im laufenden Jahr wolle man den Fokus noch stärker auf den Bereich legen, kündigte der Vorstandsvorsitzende Rudolf Rizzolli am Dienstag bei der Bilanzvorlage in Pullach bei München an. "Wegen der hervorragenden Wachstumsperspektiven und der fortschreitenden Digitalisierung" solle sich Online Retail perspektivisch zum größten Geschäftsfeld des Konzerns entwickeln.

Die jüngst mit dem Mobilfunk- und Internetanbieter 1&1 gestartete Neuwagen-Flatrate komme sehr gut an, erklärte Rizzolli. Zur Anzahl der Vertragsabschlüsse machte er keine Angaben. Der Sixt Leasing-Chef zeigte sich aber zuversichtlich, das "bisherige Jahresziel für den Vertragsbestand im Geschäftsfeld Online Retail deutlich früher als erwartet zu erreichen".

2016 hatte das Online-Geschäft stark um 29,9 Prozent auf 27.400 Verträge zugelegt. Zum Ende dieses Jahres erwartet das Unternehmen einen Bestand von 36.000 Verträgen, was ein zusätzliches Wachstum von 4.000 Kontrakten im Vergleich zur ursprünglichen Planung bedeuten würde. Dieses Plus solle sich ertragsmäßig vor allem in den Folgejahren niederschlagen.

"Weitere Marktanteile gewinnen"

Der fast 100 Milliarden Euro schwere Neuwagen-Vertrieb sei der "letzte große Markt in Deutschland, der noch nicht digitalisiert ist", betonte Rizzolli. Sixt Leasing ist dort vor allem mit der Internetplattform sixt-neuwagen.de vertreten, darüber können private und gewerbliche Kunden Autos leasen. Das Unternehmen wolle mit weiteren Investitionen "seine Position als Online-Marktführer ausbauen und weitere Marktanteile gewinnen", hieß es.

Die Vertriebskooperation zwischen Sixt Leasing und 1&1 hatte in der Kfz-Branche hohe Wellen geschlagen. Das Angebot richtet sich an die 1&1-Kunden eines sogenannten "All-Net-Flat"-Tarifs. Sie können seit 1. März exklusiv einen neuen Peugeot 208 im Kilometerleasing ab 99,99 Euro monatlich bestellen. Neben dem Fahrzeug enthält das Paket auch Überführung, Zulassung, Steuern und Versicherung. Rizzolli: "Unsere Kunden wollen keine Autos kaufen, sondern wünschen sich Mobilität." Mit eSign, Video-Ident-Verfahren und Online-Kreditprüfung ist der Bestellprozess komplett digitalisiert. Begleitet wird die Aktion auch mit einer TV-Kampagne.

Doch auch mit dem traditionellen Geschäft will Sixt Leasing weiter punkten. Im Bereich Flottenleasing steht 2017 laut Rizzolli die "Profitabilität bei leichtem Wachstum des Vertragsbestands" vornean. Im Flottenmanagement will Sixt Leasing die Expansion in wichtigen europäischen Auslandsmärkten forcieren. Dabei soll vor allem auf bestehende Kundenbeziehungen aufgebaut werden. Mittelfristiges Ziel sind hier 50.000 Verträge.

Rekordjahr 2016

Im vergangenen Jahr hatte Sixt Leasing den Konzernumsatz um 7,3 Prozent auf den Bestwert von 713,9 Millionen Euro gesteigert. Operativ wurden 430 Millionen Euro erlöst und damit so viel wie im Vorjahr. Der Verkauf von Leasingrückläufern und Kundenfahrzeugen brachte 283,9 Millionen Euro ein – 20,5 Prozent mehr als 2015. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) kletterte trotz erhöhter Investitionen um 4,3 Prozent auf 31,6 Millionen Euro. Unterm Strich verdiente Sixt Leasing 24,6 Millionen Euro, das waren 9,3 Prozent mehr als im Jahr davor. (rp)

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KOMMENTARE


Heinz Kretschmer

14.03.2017 - 17:46 Uhr

Hallo,ist der Neuwagenhandel damit glücklich oder ist Handel angesagt und zwingend erforderlich ? Was kann der Autovermieter besser,die Großabnehmernachlässe(Rabatte) nutzen!Wo bleiben die Interessensvebände des Handels! Heinz M.Kretschmer....


Andreas

14.03.2017 - 19:28 Uhr

Einmal mehr zeigt sich die Ohnmacht fabrikatsgebundener (mittelständischer) Retailer gegenüber ihren Herstellern. Auch wenn sich (u.a.) die Sixt-Manager ein wenig so gerieren, als könnten Sie über Wasser gehen und hätten die Zukuft des Retails verstanden, so sind es am Ende nur hohe Herstellerrabatte, die Sie (bisweilen innovativ) nutzen, um sich Markt zu kaufen. Bei den Sixts dieser Welt fragen die Hersteller auch offenbar nicht wirklich nach "Markenwelten", "Kundenbegeisterung" und anderen Mühlsteinen, mit denen sie ihre Retailer regelmäßig und vor allem margenrelevant beschweren.Der klassische Handel, viel zu oft gefangen in Familientraditionen, viel zu oft tradiert aufgestellt, viel zu oft abhängig von Herstellerbanken und niemals wirklich einig in der Vertretung lebenswichtiger Interessen, ist faktisch schon lange kein Gegengewicht mehr zu dieser Entwicklung. Er kann den Herstellern den Respekt nicht mehr abringen, den es für eine wirklich partnerschaftliche Zusammenarbeit brauchte. Vielleicht schaffen die Megadealer es, den Spieß umzudrehen. Die meisten klassischen Händlerbetriebe werden das dann erleben, allerdings nicht mehr als selbstständige Marktteilnehmer.


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