Borgward hat seinen ersten Vertriebspartner in Europa bekannt gegeben. Bei ihrer Rückkehr nach Luxemburg setzt die wiederbelebte Automarke auf einen traditionsreichen Händler. "Wir freuen uns, dass mit Autodis Esch/Mersch ein renommiertes und seit Jahrzehnten erfolgreiches Unternehmen den Vertrieb für Borgward in Luxemburg übernimmt", sagte Europa-Chef Gerald Lautenschläger am Dienstag in Stuttgart.
Marc Graas, Vorstandsvorsitzender von Autodis Esch/Mersch, zeigte sich zuversichtlich, Borgward wieder in Luxemburg etablieren zu können. "Wir sind davon überzeugt, mit der legendären Marke erfolgreich an die Vergangenheit anknüpfen zu können", wird er in der Mitteilung zitiert. Der Autohersteller hatte bereits in den 1950er-Jahren Modelle von Borgward, Lloyd und Goliath im Großherzogtum angeboten.
Die Gruppe Graas vertreibt Autos seit 1926. Neben Borgward umfasst das aktuelle Markenprogramm auch Hyundai, Suzuki, Isuzu, Ssangyong, Honda, Mitsubishi, Fuso Trucks und Subaru. Im vergangenen Jahr erzielte man mit 127 Beschäftigten einen Umsatz von 72 Millionen Euro. Die Zahl der Auslieferungen lag bei rund 4.500 Fahrzeugen.
Innovatives Geschäftsmodell
Anders als bei seinem Comeback in Deutschland setzt Borgward in Luxemburg damit auf die klassische Vertriebsschiene. Hierzulande soll der Verkauf hauptsächlich über das Internet erfolgen (wir berichteten). Ergänzt wird das Konzept durch "Brand Center" in Metropolen, die Auslieferung direkt beim Kunden sowie Roadshows. Einen flächendeckenden Service soll die Partnerschaft mit der Werkstattkette ATU sicherstellen.
Einziges Modell im Borgward-Portfolio ist bislang das Mittelklasse-SUV BX7, bald sollen der kleinere BX5 sowie der Crossover BX6 folgen. Langfristig sollen die beliebten SUV auch durch weitere Fahrzeuge ergänzt werden. Konkrete Pläne gibt es bisher aber nicht. Auf der IAA in Frankfurt zeigte der Autobauer vergangenen Herbst bereits ein neues Sportcoupé mit dem legendären Namen "Isabella" – vorerst allerdings nur als Konzeptauto. (rp)
Kreus Romain