Er ist der Liebling der Dienstwagenfahrer und fast schon omnipräsent in jedem Fuhrpark. Der Skoda Octavia dominiert seit gefühlten Ewigkeiten die Top Ten der Import-Flottenzulassungen: Zahl. Selbst im Vergleich mit den hiesigen Bestsellern VW Passat oder Golf schaut der tschechische Lang-Kompakte (vor allem als Combi) alles andere als alt aus. Wer nicht alt aussieht, kann dennoch alt werden – folglich gibt es nun ein Facelift für den Skoda Octavia Combi. Autoflotte war mit dem Klassiker aus Mlada Boleslav unterwegs, der in 14 Ländern beliebtester Kombi ist.
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Facelift – nun ja, dieser Begriff ist wohl etwas überstrapaziert, wirft man einen Blick auf den "Neuen". Die Limousine und die Kombivariante haben jetzt neu gestaltete Schürzen vorne und hinten. Beide Modelle sind dadurch einen knappen Zentimeter länger und messen nun 4,70 Meter. Für Limousine und Kombiversion stehen jeweils die vier Ausstattungslinien Essence, Selection, Sportline und RS bereit. In der Serienausführung verfügt der Octavia über Frontscheinwerfer mit LED-Technik. In den Ausstattungslinien Selection und der von uns gefahrenen Variante Sportline stehen zusätzlich Matrix-LED-Scheinwerfer der zweiten Generation zur Verfügung.
Skoda Octavia Test (2024)
BildergalerieSkoda Octavia: Neues vor allem im Inneren
Von innen nach außen, denn vor allem im Innenraum haben die Tschechen nachgebessert: Die Tschechen verpassen den langen Kompakten neue Sitzbezüge, Oberflächen und Türinnenverkleidungen. Die Materialien machen einen wertigen Eindruck, fassen sich angenehm an, hier gibt es keinen Grund zur Klage. Sehr bequem sind die in dieser Version enthaltenen Sportsitze mit integrierten Kopfstützen.
Die Serienausstattung des aufgewerteten Octavia fällt umfangreicher aus als bislang und bietet ein 10-Zoll-Infotainmentdisplay sowie ein 10 Zoll großes Digital Cockpit, das an die Stelle der analogen Kombiinstrument tritt. Auf Wunsch gibt es ein zentrales 13-Zoll-Infotainmentdisplay ("Infotainment Plus" für 1.560 Euro Aufpreis). Sämtliche Anzeigen zeichnen sich durch überarbeitete Grafiken aus und bietet keinerlei Anlass zu Mäkelei. Selbst bei stärkerer Sonneneinstrahlung lassen sich die Ziffern und Zahlen bestens ablesen.
Skoda Kodiaq Test (2024)
BildergalerieAb dem Ausstattungsniveau Selection ist auch die Phonebox an Bord, die Smartphones induktiv mit 15 Watt Leistung lädt und die Telefone – sehr praktisch – auch belüften kann. An den USB-C-Anschlüssen steht mit 45 Watt nun die dreifache Leistungsabgabe zur Verfügung.
Für Dienstwagenfahrer interessant: Mit der neuen App Pay to Fuel können Nutzer automatisch an bestimmten Tankstellen über das Infotainmentsystem des Octavia bezahlen. Frisch ist auch der Dienst "Pay to Park". Es zeigt freie Parkplätze in der Skoda-App oder im Infotainmentsystem an und lotst den Fahrer auf Wunsch dort hin.
Skoda Octavia Sportline mit 2,0 TDI überzeugt
Für den überarbeiteten Octavia bietet der Autobauer vier Motorisierungen (kein Dreizylinder mehr erhältlich) an. Vielfahrer werden wohl am besten mit dem 2,0 TDI (hier in der Sportline-Ausstattung) fahren: Das Vierzylinder-Aggregat ist prädestiniert für lange Touren, liefert es zum einen geringen Verbrauch (der Diesel-Verbrauch wird bei nicht allzu forschem Tritt aufs Gaspedal zwischen fünf und sechs Litern liegen) und kommt folglich weit: Die Reichweite beträgt dank des 48 Liter großen Tanks fast 1.000 Kilometer.
Gleichwohl bietet der 150 PS starke TDI allemal genügend Drehmoment, um flotte Überholmanöver auf der Landstraße souverän zu meistern. Allerdings dürfte das Aggregat nicht das leiseste auf dem Markt sein, der Motor ist des Öfteren akustisch gut vernehmbar, bei dagegen nur wenig Windgeräuschen.
Skoda Epiq (2025)
BildergalerieDie Sportline-Variante kommt serienmäßig mit einem um 15 Millimeter tiefer gelegten Sportfahrwerk, das sich gut austariert, tendenziell als straff charakterisieren lässt. Folge: Der Wagen liegt klasse auf dem Asphalt. Auch die Progressivlenkung leistet ihren Beitrag zum entspannten Bewegen des Octavia.
Der Fronttriebler lässt sich ohne Firlefanz und Eskapaden dirigieren, der Verbrauch geht mit knapp fünf Litern völlig in Ordnung. Ein Dreispeichen-Sportlederlenkrad, die Pedalerie in Edelstahloptik und der schwarze Dachhimmel hübschen den Innenraum auf. In Summe wohl eine gute Wahl für Dienstwagenfahrer.
Skoda Octavia: Auch Benziner ist eine Überlegung wert
Ebenso lohnt es sich auch, bei der Benziner-Fraktion vorbeizuschauen. Der ebenfalls 150 PS starke Vierzylinder 1,5 TSI mit Mini-Batterie (ab 41.460 Euro) rekuperiert immer mal wieder, sodass auch mit diesem Triebwerk ein Verbrauch (auch dank temporärer Zylinderabschaltung) von unter sechs Litern möglich ist, sofern man nicht den Gasfuß allzu rüde traktiert.
Bei beiden Motorisierungen werden Fahrer und Insassen mit einem prima austarierten Fahrwerk beglückt und einer Siebenstufen-Automatik, die sich – im besten Sinnen des Wortes – völlig unauffällig verhält. Genauso erfreulich ist die Abstimmung der Lenkung, die sehr direkt auf die Wünsche des Fahrers reagiert. In beiden Fällen empfehlens- und lobenswert: Sehr bequeme Sportsitze mit vielen Verstellungsmöglichkeiten, ein griffiges Lenkrad und der schlanke Automatik-Knauf.