Die TÜV NORD Digitalstudie 2022 "Autohäuser im Wechselspiel zwischen Online und Offline" ist bereits die fünfte Folge der wissenschaftlichen Aufarbeitung des Digitalisierungsstands im Automobilhandel. Hartmut Abeln äußerte seine Freude darüber, dass sich unter den Webinarteilnehmern eine große Zahl von "Wiederholungstätern" befand. Er sei überzeugt davon, dass die 80 Seiten umfassende Studie die Branche weiter voranbringe.
Der Untertitel der Studie zeigt unmissverständlich auf, wo Handlungsbedarf besteht: "Der Kampf um die Kunden entscheidet sich online". Prof. Maier betonte in dem Online-Seminar, wie wichtig in diesem Zusammenhang die Online-Sichtbarkeit von Autohäusern und Werkstattbetrieben ist. Die Zahlen der aktuellen Studie belegen, dass die Branche diesen Bedarf erkannt hat - sie bewegen sich auf einem Rekordniveau. 57 Prozent des Marketingbudgets fließen im Jahr 2022 in Online-Aktivitäten. Die Investitionen in diesen Bereich sind massiv gewachsen, 2017 wurden nur 31 Prozent in Online-Maßnahmen gesteckt, im Jahr 2020 waren es bereits 52 Prozent.
Spitzenreiter: Social Media, Autoscout24 und Mobile.de
Spitzenreiter bei den eingesetzten digitalen Medien waren Social Media, die Plattformen Autoscout24 und Mobile.de sowie die Online-Terminvereinbarung, gefolgt von einem breiten Feld häufig eingesetzter Medien. Im Durchschnitt werden 8,5 digitale Medien bedient, bei kleinen Händlern liegt der Wert bei 7,5, mittlere befeuern 8,6 Kanäle und große Betriebe greifen im Sales-Marketing durchschnittlich auf 10,9 digitale Medien zu. Ganz anders sieht der Einsatz digitaler Medien im Showroom aus. Dort dominieren QR-Codes sowie Tablets in der Kundenberatung. Alle weiteren digitalen Medien fallen dagegen deutlich ab.
Die Referenten waren sich bei der Präsentation über die Stärken von Autohäusern im direkten Kundenkontakt einig - zu diesem Kontakt kommen aber Autohäuser erst dann, wenn sie vorher den Kampf um die Online-Sichtbarkeit gewonnen haben. Im Webinar legte Prof. Maier auch ein Spotlight auf den E-Commerce und zeigte Risiken und Chancen auf. Meunzel warnte davor, hier den Herstellern das Feld zu überlassen – vielmehr müsse der Handel hier selbst aktiv werden.
In seinem Fazit brachte es Prof. Maier auf den Punkt: "Um in einem dynamischen Umfeld Schritt zu halten, sind Anpassungswille, Risikobereitschaft und Höchstgeschwindigkeit in der Umsetzung gefragt. Die Branche wird sich wohl daran gewöhnen müssen, Entscheidungen unter Unsicherheiten zu fällen."
Weitere Einblicke und Bestellmöglichkeit: www.tuev-nord.de/digitalisierungsstudie