-- Anzeige --

Mercedes-Niederlassungen: Tausende protestieren gegen Verkaufspläne

02.07.2024 16:09 Uhr | Lesezeit: 3 min
Teilnehmer einer Kundgebung im Rahmen eines bundesweiten Aktionstages für die Zukunft der Beschäftigten der Mercedes-Benz Niederlassungen haben sich vor dem dem Berliner Mercedes-Benz-Niederlassungscenter versammelt
Teilnehmer des bundesweiten Aktionstages "Wir halten zusammen" vor der Berliner Mercedes-Niederlassung
© Foto: picture alliance/dpa | Christoph Soeder

Mercedes-Benz will seine konzerneigenen Autohäuser verkaufen. Dort arbeiten rund 8.000 Menschen. Nun haben 25.000 Beschäftigte gegen den Schritt protestiert.

-- Anzeige --

Rund 25.000 Mercedes-Benz-Beschäftigte haben nach Gewerkschaftsangaben gegen den geplanten Verkauf der unternehmenseigenen Autohäuser protestiert. Allein vor dem Werk in Sindelfingen beteiligten sich schätzungsweise 10.000 Menschen, wie der Gesamtbetriebsrat und die Gewerkschaft IG Metall mitteilen. Weitere Kundgebungen gab es demnach am Stammsitz in Stuttgart-Untertürkheim sowie in Rastatt, Düsseldorf, Bremen und Berlin. Die Aktion stand unter dem Motto "Wir halten zusammen – am 2. Juli und jeden Tag". 

Zu den Kundgebungen kamen nicht nur Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Autohäuser, sondern auch der Mercedes-Werke. Mit Trommeln, Trillerpfeifen und Bannern machten sie ihrem Ärger Luft. "Die Beschäftigten sind stinksauer", sagte Gesamtbetriebsratschef Ergun Lümali. "Wer einen von uns angreift, der greift uns alle an". Alle Bänder stünden still. Auch zahlreiche Niederlassungen seien geschlossen. Bereits im Frühjahr hatte es an vielen Standorten Betriebsversammlungen gegeben.

8.000 Mitarbeiter in Deutschland betroffen

Bei den konzerneigenen Niederlassungen von Mercedes-Benz sind nach früheren Angaben etwa 8.000 Menschen in rund 80 Betrieben beschäftigt. Zu einem Betrieb können mehrere Autohäuser gehören. Der Autobauer hatte im März angekündigt, die Autohäuser verkaufen zu wollen (wir berichteten). Jede Niederlassung werde individuell geprüft, hieß es damals. Einem Sprecher zufolge sind bislang noch keine Autohäuser verkauft worden.

Mehr zum Thema:

Mercedes will die Käufer nach mehreren Kriterien auswählen: Mitbringen müssten sie nach früheren Angaben Handelsexpertise, unternehmerische Kompetenz, wirtschaftliche Stärke, Investitionsbereitschaft sowie Aufgeschlossenheit gegenüber Arbeitnehmervertretungen. Als Ganzes sollen die Standorte nicht verkauft werden. Auch reine Finanzinvestoren schloss der Konzern aus. Es werde auf den Erhalt der Stellen in Deutschland abgezielt, hieß es.

Schlechtere Arbeitsbedingungen nach Verkauf befürchtet

Gesamtbetriebsrat und Gewerkschaft befürchten, dass sich die Arbeitsbedingungen durch den Verkauf deutlich verschlechtern könnten. "Wir haben kein Mitbestimmungsrecht bei der Bewerberauswahl. Deshalb wollen wir vorher Bedingungen klären", sagte die Bezirksleiterin der IG Metall im Südwesten, Barbara Resch. Über die Kriterien für mögliche Käufer werde seit Monaten verhandelt. Dabei geht es zum Beispiel um tarifvertragliche Standards wie Gehalt und Altersvorsorge. In den kommenden Wochen soll es ein Ergebnis geben.

Auch interessant:

Betriebsratschef Lümali sagte: "Über Jahre erreichte Rechte und Absicherungen werden wir entschlossen verteidigen." Darüber hinaus wolle man einen finanziellen Ausgleich. Konkrete Summen ließ er offen. In Richtung Vorstand sagte Lümali: "Wer auf uns nicht hört, wer am Verhandlungstisch glaubt, uns über den Tisch ziehen zu wollen, der hat heute gesehen, was passiert." Das sei erst der Beginn: "Wir können noch viel mehr."


Immer. Aktuell. Informiert. Der AUTOHAUS Newsletter

Mit dem kostenlosen AUTOHAUS-Newsletter erhalten Sie die wichtigsten News des Tages direkt in Ihr Postfach.

Zur Anmeldung

-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Auto News für die Automobilbranche: AUTOHAUS ist eine unabhängige Abo-Fachzeitschrift für die Automobilbranche und ein tagesaktuelles B2B-Online-Portal. AUTOHAUS bietet Auto News, Wirtschaftsnachrichten, Kommentare, Bilder und Videos zu Automodellen, Automarken und Autoherstellern, Automobilhandel und Werkstätten sowie Branchendienstleistern für die gesamte Automobilbranche. Neben den Auto News gibt es auch Interviews, Hintergrundberichte, Marktdaten und Zulassungszahlen, Analysen, Management-Informationen sowie Beiträge aus den Themenbereichen Steuern, Finanzen und Recht. AUTOHAUS bietet Auto News für die Automobilbranche.