Das Autohaus Trautwein bekommt einen neuen Besitzer. Ab 1. Januar 2020 gehört der traditionsreiche Mercedes-Servicebetrieb in Filderstadt zur Wilhelm Jesinger KG. Alle 50 Beschäftigen in Service und Verwaltung, unter ihnen elf Auszubildende, würden übernommen, teilte der bisherige Geschäftsführer Thomas Trautwein kurz vor dem Jahreswechsel mit. "Der Betrieb wird nahtlos weitergeführt." Das Autohaus Jesinger habe sich als optimaler Partner angeboten.
Das Familienunternehmen Jesinger hat seinem Stammsitz in Esslingen und beschäftigt aktuell rund 130 Mitarbeiter. "Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, die Region Filderstadt in unser Mercedes-Benz Verantwortungsgebiet mit einzubeziehen", erklärte die geschäftsführende Gesellschafterin Elli Schnierle in einer Mitteilung.
Auslöser der Veränderung ist die Neuordnung des Mercedes-Benz-Servicenetzes im Raum Esslingen-Filder. Hinzu kommt auch der technische Fortschritt, wie Jesinger-Geschäftsführer Frank Schnierle erläuterte: "Die Anforderungen für Servicebetriebe werden immer höher." Zum nachhaltigen Wirtschaften sei eine bestimmte Mindestgröße notwendig.
Nachfolge frühzeitig geregelt
Alleine hätte der 1937 von Hermann Trautwein senior gegründete Betrieb das nicht mehr erreichen können, stimmte Trautwein zu. "Ich habe die Zukunft meines Betriebes und meiner Mitarbeiter nie aus dem Blick verloren – sie ist mir ein Herzensanliegen. Daher habe ich mich früh- und rechtzeitig mit meiner Unternehmensnachfolge auseinandergesetzt", so der Kfz-Unternehmer weiter. Die Leitung im Filderstadter Betrieb übernimmt künftig Dominik Höfer.
Folgen hat die Betriebsübergabe auch für die Kfz-Innung Region Stuttgart. Deren Geschäftsführer Christian Reher bedauert den Rückzug des Mitgliedbetriebs Trautwein ", weil dieser über alle Generationen hinweg nicht nur ein treues, sondern auch ein sehr engagiertes Mitglied unserer Innung war". Man habe Thomas Trautwein in Anerkennung seiner unternehmerischen Leistungen die Ehrenurkunde verliehen.
Positiv sieht Reher, dass "hier ein inhabergeführtes Autohaus von einem inhabergeführten Autohaus weitergeführt wird". Die Regel sei heute, dass Gruppen die Einzelbetriebe übernehmen. Unterm Strich gewinnt das Autohaus Jesinger durch die höhere Zahl der Beschäftigten in der Kfz-Innung an Gewicht. Das ist ohnehin schon groß: Frank Schnierle ist nicht nur Kreisvorsitzender der Innung, sondern auch deren stellvertretender Obermeister. (rp)