Aufgrund von Kapazitätsproblemen im Lörracher Betrieb hatte sich die Autohandelsgruppe Kestenholz bereits 2012 entschieden, die Nfz-Abteilung an einen anderen Standort in Südbaden auszugliedern. Am Montag nun öffnete das neue Nfz-Center in Weil am Rhein (Hegenheimer Straße 6) nach einjähriger Bauzeit seine Tore. Am Donnerstag wiederum lud Kestenholz zur großen Eröffnungsfeier. Unter den Gästen waren Wolfgang Dietz, Oberbürgermeister der Stadt Weil am Rhein, sowie Joachim Schlereth, Leiter Mercedes-Benz Lkw Vertrieb und Services Deutschland.
Die Gesamtinvestitionen des Neubaus belaufen sich nach Firmenangaben auf acht Millionen Euro. Die Standortwahl war kein Zufall - etwa 8.000 Lastwagen werden täglich am Zoll Deutschland-Schweiz abgefertigt. Wenn man von einem durchschnittlichen Marktanteil von 20 Prozent ausgehe, führen an Werktagen circa 1.600 Mercedes-Lkw schon heute am neuen Nutzfahrzeug-Center "vorbei", rechnete Kestenholz vor. Dies biete "ein enormes Potenzial".
Auf gesamt 9.107 Quadratmetern Grundstücks- und 2.850 Quadratmetern Nutzfläche bietet Kestenholz neben Servicearbeiten für Lkw, Transporter, Busse und Sonderfahrzeuge auch eine Verkaufsausstellung für schwere Lkw und Transporter. Es handelt sich um einen der ersten Transporter-Standorte weltweit mit der neuen Markenarchitektur 2020 von Mercedes-Benz. Die Kunden kommen in den Genuss einer Lkw-Waschhalle – eine von wenigen im Landkreis Lörrach. Für alle Kunden, die auf der A5 zwischen Karlsruhe und Basel Hilfe brauchen, steht ein 24-Stunden-Notdienst bereit.
Der Kunde und das Kundenerlebnis sollen im Mittelpunkt stehen. So haben Fahrer schon bei der Ankunft ausreichend Platz, um ihre Lkw vorzufahren. Der Neubau soll eine individuelle und umfassende Betreuung in einem einladenden, hochmodernen Ambiente bieten. Dank modernster digitaler Ausstattung sei der Beratung nahezu keine Grenzen gesetzt, hieß es.
Die Leitung am neuen Standort wird Bernhard Thomalla übernehmen. Als ehemaliger Werkstattleiter für Lkw, Vans und Transporter im Center Lörrach ist er ein erfahrener Profi und führt ein 27-köpfiges Team an. Dieses rekrutiert sich aus dem Lkw-Service-Team Bad Säckingen, dem Nfz-Team aus Lörrach sowie dem Nfz Verkaufsteam Hochrhein.
Gebäude wird vornehmlich passiv beheizt
Um dem Ziel der Nachhaltigkeit gerecht zu werden, hat sich Kestenholz für ein KfW-Effizienzhaus 55 entschieden. Unter anderem liegen dabei genau definierte Standards vor, die den geringen Energieverbrauch der Immobilie ermöglichen. Zunächst ist die Dämmung der Außenwände und des Daches maßgeblich, die für einen möglichst geringen Wärmeverlust sorgt. Hinzu kommen Fenster mit Spezialrahmen und einer Dreifachverglasung. Um eine gesundheits- und wohnraumklimafördernde Belüftung zu garantieren, wird ein Belüftungskonzept erstellt. Ziel ist es dabei, ein bestmögliches Raumklima bei einem möglichst geringen Wärmeverlust zu erzeugen. Aufgrund des geringen Wärmeverlustes der Immobilie wird auch kaum Heizenergie benötigt – das Haus wird vornehmlich passiv, also durch die abgegebene Wärme von Personen und Geräten sowie durch die Sonneneinstrahlung beheizt.
Unter dem Dach der Kestenholz-Gruppe mit Stammsitz in Pratteln/Schweiz sind mehr als 600 Mitarbeiter angestellt. Im Heimatland betreibt das Kfz-Unternehmen sieben Standorte, in Deutschland ist man neben Lörrach und Weil am Rhein auch in Freiburg und Bad Säckingen präsent. (ah)