Der Online-Neuwagenspezialist MeinAuto Group hat die Expansion ins Ausland fest im Blick. Das Geschäft würde für alle anderen großen europäischen Märkte perfekt passen, sagte Geschäftsführer Rudolf Rizzolli der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS). "Das schauen wir uns gerade sehr konkret an."
Wie dieser Wachstumsschritt finanziert werden soll, ist aber unklar. Im Januar hatte es Medienberichte über einen möglichen Börsengang der MeinAuto Group im Laufe der ersten Jahreshälfte gegeben. Das Unternehmen wäre damit nach der Auto1 Group der zweite Online-Autohändler, der sich 2021 auf das Börsenparkett wagt. Zu den Spekulationen äußerte sich Rizzolli gegenüber der "FAS" nicht. Er sagte lediglich, dass man die verschiedensten Optionen prüfe.
Rizzolli erklärte, dass das Unternehmen frisches Geld für Marketing und Branding, für die Flotte und die Flottenfinanzierung brauche, "wenn wir das Wachstum weiter forcieren wollen". Im vergangenen Jahr sei man um 30 Prozent gewachsen, in den ersten beiden Monaten 2021 habe man das Geschäft sogar mehr als verdoppelt. "Wir sind hoch profitabel." Der gesamte Markt bewege sich immer stärker in Richtung online.
Der Mobilitätsanbieter mit Sitz in Oberhaching bei München gehört dem Finanzinvestor Hg. Die britischen Private Equity-Firma hatte die Vorgängerfirma Mobility Holding 2018 aus dem Neuwagenvermittler MeinAuto.de und Mobility Concept, der früheren Flottenleasing-Tochter der HypoVereinsbank, geformt. Dritte Gesellschaft ist das Abo-Portal ass-team.net (Athletic Sport Sponsoring) für geschlossene Nutzergruppen.
Zu Jahresbeginn firmierte das Unternehmen in MeinAuto Group um. Das Ziel ist, stärker als bisher von der bei Endkunden etablierten Marke MeinAuto zu profitieren. Laut Rizzolli hat die Gruppe derzeit 44.000 aktive Kunden in Deutschland. "Vergangenes Jahr gab es 32.000 Neubestellungen von Privatkunden", so der 47-Jährige. Die durchschnittliche Monatsrate für einen Neuwagen liege bei unter 200 Euro. (rp)