Alle Jahre wieder: Die Autobranche hat auch im vergangenen Jahr wieder kräftig an der Zulassungsschraube gekurbelt. Nach einer aktuellen Auswertung der AUTOHAUS Neuzulassungsdatenbank blieben 30,6 Prozent des Gesamtmarktvolumens bei Händlern und Herstellern. Zum Vergleich: 2014 lag der Anteil mit 29,8 Prozent etwas niedriger.
Die Zahl der Händlerzulassungen floss mit 671.608 Einheiten in die Statistik ein – 10,5 Prozent mehr als im vorangegangenen Jahr. Es war zugleich der stärkste prozentuale Zuwachs eines der untersuchten Teilmärkte. Die Autohersteller meldeten mit 310.758 Pkw 4,5 Prozent mehr Autos selbst an – und die Autovermieter holten 338.885 Wagen neu in ihre Flotten. Das waren 6,8 Prozent mehr als im Jahr davor. Das Rental-Geschäft gilt gemeinhin als wenig profitabel.
Wie der Branchenbeobachter Dataforce mitteilte, übertrafen diese sogenannten Sondereinflüsse – alle gewerbliche Kanäle ohne Flottenzulassungen – im abgelaufenen Jahr erstmals das Volumen von 1,3 Millionen Neuwagen. Sie stellten damit zum vierten Mal in Folge das größte Marktsegment. Gegenüber 2014 entsprach dies einer Steigerung um 8,1 Prozent.
Eine immer wichtigere Wachstumssäule sind die Fuhrparks. 2015 meldeten Unternehmen so viele Neuwagen an wie noch nie. 786.723 Zulassungen wurden im relevanten Flottenmarkt registriert (plus 9,9 Prozent). Gegenüber dem bisherigen Bestwert aus 2011 wuchs das Segment laut Dataforce um mehr als 67.000 Einheiten. Die Frankfurter Experten erwarten, dass das Flottenvolumen auch in den nächsten Jahren auf diesem Niveau bleiben werde. Der Grund: "Über die letzten Jahre hat die stetige Zunahme des Pkw-Bestands in Firmen den Ersatzbedarf hochgeschraubt."
Schwächstes Privatmarktjahr seit 2001
Der volumenstärkste Absatzkanal ist nach wie vor das Geschäft mit Privatkunden. Nach schwachen Monaten befand es sich zuletzt wieder im Aufwind. So gab es Zuwächse im November und Dezember. Diese sorgten dafür, dass die privaten Neuzulassungen nahezu auf dem Vorjahresniveau abschlossen. Nichtsdestotrotz war 2015 mit 1.098.068 Neuzulassungen (minus 0,1 Prozent) das schwächste Privatmarktjahr seit 2001. Der Hauptgrund: Autokäufer wenden sich immer stärker jungen Gebrauchtwagen zu. Dieser Markt der Quasi-Neuwagen wird von der Branche mit den Tageszulassungen bedient.
Angesichts der starken gewerblichen Entwicklung übertraf der Pkw-Gesamtmarkt im vergangenen Jahr erstmals seit 2009 wieder die Marke von 3,2 Millionen Neuzulassungen (plus 5,6 Prozent). Damals hatte die staatliche Umweltprämie für eine Sonderkonjunktur und 3,81 Millionen Neuzulassungen gesorgt. (rp)
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