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Marco Christ beim Forum Automotive: "Mach das digital!"

10.11.2023 10:32 Uhr | Lesezeit: 3 min
Marco Christ beim Forum Automotive
Marco Christ als Referent beim "Forum Automotive"
© Foto: Stefan Schmid/AUTOHAUS

Trade Cycle Management und die Tücken der Digitalisierung: Creditplus-Manager Marco Christ warf einen pointierten Blick auf die finanzielle Perspektive des Autohandels und erklärte, woran es bei der Digitalisierung noch hakt.

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Abseits vom Zahlenwerk kann auch drögen Finanzthemen Leben einhauchen: Marco Chris, Executive General Manager der Creditplus Bank, referierte am Mittwoch im Rahmen des "Forum Automotive" an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) über die Vorteile des Trade Cycle Management und die Tücken der Digitalisierung.

"Die Grundsätze des Bankings sind denkbar einfach: Einer hat Geld, einer braucht Geld", erklärte er den anwesenden Studierenden. Der Grundsatz ist nach wie vor gültig, die Spielarten und die Anreize, die mit cleveren Finanzierungsmodellen geschaffen werden können, sind inzwischen jedoch deutlich komplexer. Für die Studierenden der automobil- und mobilitätswirtschaftlichen Studiengänge aber ein lohnenswertes Thema, schließlich haben eben jene Finanzprodukte großen Einfluss auf den Fahrzegkauf. Ein gutes Beispiel hierfür lieferte Christ mit dem Trade Cycle Management.

Unter dem sperrigen Anglizismus verbirgt sich die Idee, durch kürzere Zyklen die Lagerumschlagshäufigkeit im Handel zu erhöhen. Darin sieht Christ einen besonders lukrativen Weg, auf der einen Seite den Geldfluss im Handel zu erhöhen, während es auf der anderen Seite ein hervorragendes Instrument darstellt, den Kunden schneller zurück ins Autohaus zu locken. Dem Händler wird damit ein Instrument an die Hand gegeben, das es ermöglicht, dem Kunden deutlich früher ein neues Fahrzeug zu verkaufen. "Mehr Fahrzeuge, mehr Umsatz, mehr Geschäft", brachte der Bankmanager die Vorteile des Trade Cycle Management auf den Punkt. Ein weiterer Vorteil sei ein guter Überblick über den kommenden Gebrauchtwagenbestand. Schließlich wisse man genau, wann welche Fahrzeuge zurückkommen.

Käufer und Verkäufer nutzen digitale Angebote kaum

Ein weiteres Thema des Vortrags war die Digitalisierung. "Alle wollen Digitalisierung", konstatierte Christ, welcher in der Praxis jedoch die Erfahrung machen musste, dass sowohl die Kunden als auch die Autoverkäufer die digitalen Angebote der Banken kaum nutzen. Christ: "Wir Banker überholen uns gerade gegenseitig mit coolen Tools, aber der Kunde will sie nicht." Die Bereitschaft, einen Schritt auf die oft geforderte Digitalisierung zuzugehen und sich im Zuge dessen ein Stück weit gläsern zu machen, sei allerdings derzeit noch kaum vorhanden, räumt der Experte ein. Dabei seien die digitalen Angebote schneller, schlanker und effizienter. Sein Appell an die Kunden: Nicht nur Digitalisierung fordern, sondern auch nutzen und umsetzen.

Mehr zum Thema:

Beim "Forum Automotive" treten während des Semesters im wöchentlichen Turnus Manager und Persönlichkeiten aus der Automobil- und Mobilitätsbranche an der Hochschule auf. Die Vortragsreihe wird vom Institut für Automobilwirtschaft (IfA) und der Fachzeitschrift AUTOHAUS präsentiert und richtet sich vorrangig an Studierende der automobil- und mobilitätswirtschaftlichen Studiengänge (Bachelor und Master). Ziel ist es, die im Studium erarbeiteten Sachverhalte in einen stärkeren Praxisbezug zu setzen. Dies erfolgt innerhalb von Fachreferaten und Diskussionsrunden mit Entscheidern der Branche.

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