Liqui Moly hat seinen Umsatz im vergangenen Jahr um knapp 15 Prozent auf 917 Millionen gegenüber 2022 gesteigert. Der Öl- und Additivabsatz haben mengenmäßig zugenommen und die Mitarbeiterzahl ist um mehr als fünf Prozent gewachsen. Die beiden Geschäftsführer Günter Hiermaier und Uli Weller sind mit dem Jahresergebnis 2023 sehr zufrieden und wollen weiter in die Standorte Ulm und Saarlouis investieren, um die Produktion und Logistik zu stärken.
"Unser Ziel ist der "Eine-Milliarde-Euro-Umsatz" im Jahr 2025. So wie es aussieht, schaffen wir das ein Jahr früher", sagte Hiermaier am Mittwoch. Auch sein Kollege Weller schaut positiv in die Zukunft. Dabei waren die Rahmenbedingungen schlecht. Die gestiegenen Kosten wollte man nicht 1:1 auf die Kunden umlegen. "Auf dem größten Anteil der Preissteigerungen bleiben wir sitzen. Da hilft nur einsparen, wo es niemandem wehtut sowie mehr verkaufen und das weltweit", erklärte Weller.
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Das gelingt Lqui Moly offenbar gut. Die Produktions- und Absatzmengen seien gestiegen. "Wir haben bei der Additivherstellung unsere Kapazitätsgrenze erreicht. Mehr als 18,5 Millionen Dosen gingen in Ulm vom Band. Unsere Produktionserweiterung bringt hier Entlastung. Im Jahr 2024 planen wir 22 Millionen Dosen", betonte Hiermaier. Auch die Ölherstellung in Saarlouis liefe fast am Limit. Weller:"Millioneninvestitionen helfen uns, die Produktionsmengen zu erhöhen."
Insgesamt stehen die Weichen des Schmierstoffspezialisten weiterhin auf Wachstum. Hiermaier: "Wir halten an unserer Internationalisierung fest und stärken unsere Tochtergesellschaften im Ausland. Wir stocken Personal auf, wo immer nötig. Im Jahr 2023 haben wir rund 50 Stellen geschaffen, was einem Plus von fünf Prozent entspricht."
Mitarbeiter profitieren vom Erfolg
Den "Mitunternehmerinnen und Mitunternehmern" - wie Beschäftigte bei Liqui Moly traditionell genannt werden - profitieren vom Erfolg des Unternehmens. "Wir haben die vollen 3.000 Euro Inflationsausgleich gezahlt und den Tarifvertrag freiwillig umgesetzt. Allein daraus ergeben sich zum Beispiel in der Produktion Lohnzuwächse von mehr als zehn Prozent. Zugleich beteiligen wir alle Kolleginnen und Kollegen mit weiteren bis zu 3.000 Euro an unserem Gewinn.", so Hiermaier
Die Milliarde ist für die Geschäftsführung nicht das Limit. "Wir haben die zweite Milliarde fest im Blick", heißt es in Ulm. Man wolle das Exportgeschäft stärken, die Digitalisierung vorantreiben und die Kundenbindung sowie Produktinnovationen in allen Bereichen ausbauen; E-Fahrzeuge inbegriffen. "Der Absatz an Motorölen und Additiven wird aller Voraussicht nach in den nächsten beiden Jahrzehnten innerhalb der EU rückläufig sein. International spielt die E-Mobilität eine Nebenrolle. Dennoch wollen wir als Marke in der EU stark sein, weshalb wir unser bestehendes Sortiment für Elektro- und Hybridfahrzeuge weiterentwickeln werden", sagte Weller.
Bei allen Vorhaben genieße das Unternehmen die volle Rückendeckung des Mutterkonzerns Würth. "Wir agieren nach wie vor eigenständig. Die Konzernführung vertraut und bestärkt uns in unserem Weg. Die Zusammenarbeit basiert auf gegenseitigem Respekt", so Hiermaier.