Der Trend zeichnet sich seit einigen Jahren ab – und jetzt nimmt er weiter Fahrt auf. Immer mehr Hersteller schwänzen die bisher als gesetzt geltenden Automessen wie Frankfurt, Paris oder Detroit. Jüngste Absage: Volvo kommt bis auf weiteres nicht mehr zur Frühlingsmesse nach Genf. Ihren Verzicht auf die Pariser Messe im kommenden Oktober haben bereits unter anderem Ford, Mazda, Subaru, Mitsubishi, Nissan und Infiniti angekündigt. Auch Bentley und Lamborghini wollen wie bereits 2016 nicht an der Seine aufschlagen.
Volvo begründet den Abschied aus Genf mit einem "Wandel zur anlassbezogenen Kommunikation". Der schwedische Hersteller nutzt bereits seit einigen Jahren verstärkt spezielle Events, um Kunden und Medienvertretern neue Fahrzeuge, Technologien und Services vorzustellen. Das Kompakt-SUV XC40 hatte man beispielsweise auf der "Fashion Week 2017" in Mailand gezeigt. Der neue V60 debütierte in der Auffahrt eines Stockholmer Vorstadthauses. Und der Limousinen-Ableger S60 zeigt sich diesen Monat erstmals im Rahmen der Eröffnung des US-Werks in Charleston (South Carolina).
"Die automatische Teilnahme an traditionellen Branchenveranstaltungen ist nicht länger praktikabel – wir müssen unsere Kommunikation auf unsere Botschaft, unser Timing und die Art der Technik, die wir präsentieren, abstimmen", sagte Björn Annwall, Senior Vice President Strategy, Brand & Retail bei Volvo. Zugleich betonte er: "Wir sagen niemals nie zu Automobilmessen. Wir erwarten, dass sich Branchenereignisse wie der Genfer Automobilsalon weiter entwickeln, und werden in Zukunft möglicherweise zurückkehren." (mid/rhu/rp)