Rund 28 Prozent der CO2-Emissionen in der EU sind dem Verkehr zuzurechnen. Das macht am weltweiten CO2-Ausstoß 0,9 Prozent aus. Im Klartext, wenn der gesamte Verkehr in der EU ruhen würde, gäbe es immer noch keinen blauen Himmel! Das Verbrenner-Verbot des EU-Parlaments vom 14. Februar 2023 ist mehr grüne Ideologie und gegen den "Klimakiller Auto" gerichtet als praktische Vernunft. Abgeordnete von CDU und CSU aus der christdemokratischen EVP-Fraktion haben gegen das Verbrenner-Aus gestimmt. Der CDU-Politiker Jens Gieseke spricht von Irrsinn und einem technologiefeindlichen Holzweg, den die EU-Mehrheit beschreite.
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Weshalb wird politisch so ausschließlich auf das Elektroauto gesetzt, statt sich auf den Weg nach der langfristig besten Lösung zu machen? Wirkungsvoller Klimawandel gelingt primär über technische Innovationen. Und da wird es bis 2035 noch großartige neue klimafreundliche Entwicklungen geben. Weiter: Weshalb lässt man E-Fuels nicht langfristig zumindest für Bestandsfahrzeuge als Alternative zu den Stromern zu? Es fahren gegenwärtig rund 1.000.000 E-Fahrzeuge auf deutschen Straßen. 70.000 Ladesäulen sind installiert. 2030 sollen 15 Millionen E-Autos auf deutschen Straßen fahren. Dazu bedarf es eine Million Ladesäulen. Zur Stunde kann niemand absehen, ob dieses Ziel überhaupt erreichbar ist. Weiter: es gibt in den kommenden Jahren nicht genügend "grünen Strom" für die Elektromobilität. Und dennoch nimmt man die letzten Atomkraftwerke in Deutschland vom Netz! Man sollte als politisches Ziel besser die Emissionsreduktion festlegen, aber den Weg dorthin offen zulassen. Lasst es werden!
Bestehende E-Auto-Vorbehalte
Da muss auf dem Automarkt noch einiges an Aufklärungsarbeit geleistet werden, bis der Elektroantrieb die Mehrheit der Autofahrer überzeugt. Neue Modelle werden dazu künftig sicherlich positive Wirkung haben. Aber zu welchen Preisen? Ohne Subventionen und Steuervergünstigungen braucht es noch maßgeblicher Technikfortschritte, bis die Stromer preislich attraktiver werden, vor allem die Kleinwagen. Das E-Auto muss auch für den Normalverdiener erschwinglich sein.
Rohstoffabhängigkeit
Es sei erwähnt, dass Europa bei den Rohstoffen für die Elektromobilität quasi abhängig von China ist. Gut so? Außerdem ist die Fahrzeugproduktion in China um den Faktor vier emissionsintensiver als in der EU. Und diese sauberen chinesischen E-Fahrzeuge werden möglicherweise dann noch mit deutschen Klima-Fördergeldern prämiert. Wenn die EU-Kommission 2026 die reale Emissionsreduzierung überprüft, sollte man dabei sehr wohl den gesamten Nutzungszyklus eines E-Autos berücksichtigen.
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Es sind auch die Hersteller (VW, Mercedes-Benz u.a.) selbst einschließlich maßgeblicher Zulieferer, die voll auf das E-Auto setzen, aktuell ihre Produktionswerke dafür umbauen, weitere Verbrenneraktivitäten nach Osteuropa oder China verlagern und damit Personal abbauen. Die Dieselofferten werden sichtbar zurückgefahren, und die Japaner sind wie Volvo gar aus dem Diesel-Pkw ausgestiegen. Die Ausnahme Mazda. Mazda setzt mit dem nagelneuen Reihensechser CX-60 e-Skyactiv D 200, 200 PS, 5,0 l D/100 km Verbrauch (WLTP) ab 46.150 Euro neue Maßstäbe. Die Autohersteller sollen beim Verbrenner bis 2025 den CO2-Ausstoss um 15 Prozent, bis 2030 um 55 Prozent und dann ist für 2035 das 100-Prozent-Ziel an Reduktion zu erreichen. Das führt nach und nach zu einem weiteren Rückgang des Diesels. Gebrauchte Diesel gibt es aber auch noch nach 2035.
Vorausschau: Bis 2035 wird noch viel Wasser im Rhein das Europaparlament in Straßburg fließend grüßen und die Kinzig bei ihrer Mündung dort in den Rhein mit frischem Schwarzwaldwasser versorgen. Zum Wohle besserer Erkenntnis!
Sunny