Karl-Heinz Bley ist zum fünften Mal an die Spitze des Landesverbands und Landesinnungsverbands Niedersachsen-Bremen gewählt worden. Die Mitgliederversammlung bestätigte den 69-jährigen am am Mittwoch einstimmig für die nächsten drei Jahre als Präsidenten und Landesinnungsmeister. Als seine Stellvertreter stehen ihm – wie in der vorangegangenen Wahlperiode – Arnulf Winkelmann und Hans Jörg Koßmann zur Seite.
Die erfahrenen Ehrenamtsträger müssen die Branche in dem Flächenland durch unruhiges Fahrwasser steuern. Hinter dem Kfz-Gewerbe lägen bittere acht Monate, sagte Bley in Walsrode laut einer Mitteilung. Die KBA-Zahlen für Neuzulassungen und Besitzumschreibungen spiegelten die aktuelle Lage wider. Einzig im Motorrad-Bereich gebe es positive Zahlen.
"Es waren und bleiben schwere Zeiten für unsere Unternehmen – was kommt noch auf uns zu?", fragte der alte und neue Präsident. In seinem Tätigkeitsbericht verwies er unter anderem auf das veränderte Kunden- und Mobilitätsverhalten, rückläufige Serviceerlöse, Elektrifizierung, Online-Vertriebsmodelle, undurchsichtige Agentur-Planungen, Klima- und Verkehrswende, hohe Inflation, Teuerungswellen für Energie und den täglichen Bedarf, Corona sowie den Ukraine-Krieg. Die Perspektiven seien nicht ermutigend, aber die Branche habe schon andere Krisen überstanden, unterstrich Bley.
Neuregelung der E-Auto-Prämie in der Kritik
Kritik äußerte der Branchenvertreter an der geplanten Neuregelung der E-Auto-Prämie, die bei einem gedeckelten Gesamtetat von 2,5 Milliarden Euro im kommenden Jahr zu einer Art "Windhundrennen" werde. Allein in diesem Jahr werde der Staat die Elektromobilität mit fast fünf Milliarden Euro fördern. Bei Lieferzeiten für E-Modellen von mehr als einem Jahr sei der Kundenärger und die allgemeine Enttäuschung über eine Regelung vorprogrammiert, hieß es.
Im Rahmen der Veranstaltung würdigte der Verband fünf Unternehmer für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement. Dirk-Walter Amtsfeld, Obermeister der Innung des Kfz-Technikerhandwerks Uelzen, erhielt die Ehrennadel des Zentralverbandes ZDK in Silber. Bronze-Nadeln gingen an die Obermeister Oliver Schatta (Innung des Kfz-Handwerks Braunschweig), Karl-Wilhelm Schnars (Kfz-Innung Bremerhaven-Wesermünde), Volker Höfert (Innung des Kraftfahrzeughandwerks Goslar) und Erwin Tatge (Innung des Kraftfahrzeug-Techniker-Handwerks Schaumburg).
Vor den Wahlen standen Referate auf dem Programm. ZDK-Geschäftsführer Werner Steber zeigte die Herausforderungen für Innungen und Unternehmen beim Projekt AÜK/Sermi/Serma auf. ZDK-Referent Markus Weller stellte die THG-Minderungsquote in den Fokus seines Vortrags. Dies sei nicht allein eine weitere Förderung des Staates für die Elektromobilität, sondern für die Kfz-Betriebe eine attraktive Dienstleistung zur Kundenbindung und ein zeitgemäßes Geschäftsmodell. Silke Porschien von Fuchs Lubricants Germany blickte in ihrem Referat auf die Zukunft von Öl und Schmierstoffen.