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Kfz-Gewerbe: "Diesel nicht länger zum Sündenbock machen"

28.04.2020 07:00 Uhr
Kfz-Gewerbe: "Diesel nicht länger zum Sündenbock machen"
Dieselfahrverbotszone in Stuttgart
© Foto: picture alliance/Bernd Weißbrod/dpa

Aktuelle Messungen in Corona-Zeiten legen nahe, dass der deutlich gesunkene Verkehr nicht zu entsprechend rückläufigen Schadstoffwerten in Städten führt. Der ZDK sieht den Diesel damit rehabilitiert.

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Das Deutsche Kfz-Gewerbe (ZDK) macht sich weiter für den modernen Dieselmotor stark. "Wir brauchen die schadstoffarmen Diesel mehr denn je, um die strengen CO2-Ziele zu erreichen", sagte Verbandspräsident Jürgen Karpinski. Die Verjüngung des Fahrzeugbestands diene auch dem Umweltschutz.

Karpinski verwies in seinen Ausführungen auf aktuelle Messergebnisse aus Stuttgart. Dort hatte sich gezeigt, dass der deutlich gesunkene Verkehr infolge der Corona-Krise nicht zu entsprechend rückläufigen NO2- und Feinstaubwerten führt. Mehrere Medien hatten in den vergangenen Tagen darüber berichtet, unter anderem "Focus Online".

"Wenn Stickoxid-Messwerte an verschiedenen bekannten Hotspots trotz des seit Wochen deutlich reduzierten Verkehrsaufkommens nicht dauerhaft zurückgehen, kann der Diesel dafür nicht länger zum Sündenbock gemacht werden", erklärte der Branchenvertreter. Es zeige sich, dass auch andere Faktoren, wie zum Beispiel die Wetterbedingungen sowie andere Emittenten, Einfluss auf die NOx-Konzentration nehmen würden. Vor diesem Hintergrund seien Diesel-Fahrverbote unverhältnismäßig, betonte Karpinski.

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hatte bereits in seiner Entscheidung vom 27. Februar 2018 in Sachen Fahrverbote darauf hingewiesen, dass diese nur dann tatsächlich angeordnet werden dürften, wenn die Prüfung ergebe, "dass sich Verkehrsverbote für Diesel-Kraftfahrzeuge als die einzig geeigneten Maßnahmen zur schnellstmöglichen Einhaltung überschrittener NOx-Grenzwerte darstellen und sich diese Maßnahmen als verhältnismäßig darstellen".

Karpinski nahm sich in diesem Zusammenhang auch die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und deren Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch zur Brust. Nun zeige sich, dass der Kreuzzug der DUH gegen den Diesel der Umwelt nichts gebracht habe. "Es wurden aber Millionen von Dieselbesitzern und Tausende von Autohändlern in Verzweiflung gestürzt, deren Dieselfahrzeuge massiv an Wert verloren und die auf ihrem Schaden sitzenblieben. Herr Resch mag darauf auch noch stolz sein. In Wirklichkeit hat er den letzten Rest an Glaubwürdigkeit und Legitimation für sein Handeln verloren", kritisierte der ZDK-Präsident. (rp)

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Ein Kommetar von Branchenanwalt Prof. Dr. Christian Genzow

Ist der Diesel doch nicht schuld: Ein Corona Ergebnis

Der Abmahnverein Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat mit großem Getöse und genauso großem Eigeninteresse die Schuld an den hohen Stickoxidwerten ausschließlich den Dieselfahrzeugen zugewiesen und damit unter anderem Fahrverbote erreicht. Aufgrund Corona hat sich der Autoverkehr nahezu halbiert (55 Prozent) – aber keineswegs die Stickoxidwerte an den einzelnen Messstationen in Deutschland, deren Ergebnisse auf der Internetseite des Umweltbundesamts einsehbar sind.

Ganz im Gegenteil: Die Stickoxidwerte haben sich nicht etwa auch halbiert, sondern weisen an einzelnen Messstellen gleich hohe oder sogar höhere Messwerte als vor dem Shutdown aus. Es ist daher davon auszugehen, dass offenbar andere Faktoren mitbestimmend für den jeweiligen Stickoxidwert sind – und der Dieselmotor keineswegs der Übeltäter schlechthin ist.

Man hat es sich offenbar – vor allem bei der Umwelthilfe – zu leicht gemacht, die Ursache ausschließlich beim Diesel zu suchen. Es versteht sich von selbst, dass DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch, der sich so gerne in den Medien zeigt und den Dieselmotor in jeder Hinsicht verteufelt, in Argumentationsnot gerät. Aber er hat schon den Mitschuldigen gefunden: die Wetterlage! Deswegen sind für ihn die im Vergleich zum geringen Verkehr hohen Stickoxidwerte "logisch" – aber tatsächlich nichts anderes als eine Ausrede. Dumm ist nur, dass man das Wetter nicht verklagen kann…

Die Verteufelung des Dieselmotors hat einen nicht wiedergutzumachenden Schaden angerichtet: für die Automobilhersteller und ihre Vertragshändler, aber letztlich auch für die Verbraucher, deren Fahrzeuge eine Abwertung erfahren haben – ganz zu schweigen von dem Imageschaden für das Produkt Dieselmotor selbst. Genau deswegen ist nun an der Zeit, in eine vollständig neue und sorgfältige Sachprüfung einzusteigen – und zwar fernab von einer Einflussnahme durch die DUH und eines Herrn Resch.

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KOMMENTARE


LB

28.04.2020 - 08:57 Uhr

"Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab." Zitat, irgendein Indianer vor langer Zeit.


MV

28.04.2020 - 13:19 Uhr

Wenn dem so ist wie Herr Karpinski das formuliert, dann müsste mann doch eigentlich den Herrn Resch verklagen können. Das wäre mein Gefühl von einem Rechtsstaat, den es so natürlich nicht gibt. Legitimier Volksbetrug trifft es da wohl eher.


Fritz Schmidt

28.04.2020 - 17:53 Uhr

@MV: Das sehe ich genauso, Herrn Resch und seinem DUH- Abmahn ... ähhh ... Abzockerverein müsste der Prozess gemacht werden, und er für alle Schäden einstehen, die durch die unsinnigen und wirkungslosen Dieselfahrverbote entstanden sind. @LB: Wenn der Indianer das "Elektroauto" meint, hat er Recht, das gehört in die ewigen Jagdgründe. Wenn er hingegen den modernen Diesel meint, ist der Indianer auf dem falschen Pfad unterwegs, dem Pferd wurde nur aus scheinheiligen und ideologisch besetzten Gründen das Futter genommen!


Leuchtenberger Rolf

28.04.2020 - 18:17 Uhr

Wer die DUH Deutsche Umwelthilfe und somit den Rechtsanwalt Jürgen Resch mit Millionen € aus unseren Steuergeldern unterstützt, wie diese Groko, gehört zur Rechenschaft gezogen.


Eckhard Hildebrand

28.04.2020 - 18:19 Uhr

Mann müsste jetzt genau so verfahren wie gegen VW. Also eine Sammelklage gegen Herrn Resch bzw. die DUH. Es wird Zeit, diesen Verein für seine Aktionen verantwortlich zu machen.


ede l.

28.04.2020 - 18:29 Uhr

Es ist nun endlich die Zeit der Vernunft und Einsicht gekommen, Herrn Rech und seine DUH für seinen Unsinn verantwortlich zu machen.


FB

28.04.2020 - 18:37 Uhr

Endlich handfeste Argumente, die den Diesel-Wahnsinn ad absurdum zeigen. Was da für Schaden angerichtet wurde, alles nur durch Nachplappern von nicht bewiesenen Thesen. Ich hoffe, dass die „Grünen“ nun in der Versenkung verschwinden. Andererseits, wieso haben sich die Fahrzeugbauer mit ihrem Fachwissen nicht vehement gegen diesen Wahnsinn gewehrt – vielleicht um mit unreifen E-Fahrzeugen und Subventionen Arbeitsplätze abzubauen? Corona führt zu einigem Umdenken.


Icke

28.04.2020 - 19:18 Uhr

Der Fokusbericht hat keine Fakten. Es Fehlen die Zahlen. Der Bericht wurde bereits als Fake entlarvt. Das der ZDK dieses Tote Pferd weiter reitet, zeigt eher, wie gut die Presse hier Meinungen erfolgreich streuen kann. Sehr traurig. Ich würde mich freuen, wenn wichtige Personen mehr ihre Hausaufgaben machen würden.


Mathias Söchtig

28.04.2020 - 19:38 Uhr

Der moderne Diesel hat auch weiterhin eine Zukunft, solange es nichts Besseres und Effektiveres auf dem Markt gibt.


Uwe Foerster

28.04.2020 - 20:44 Uhr

Es gibt nichts umweltschonenderes als den Diesel. Wer auf Strom setzt, ist ganz einfach nur blauäugig.


NS

28.04.2020 - 23:54 Uhr

Think-Tank Idee ...


alberik

29.04.2020 - 09:20 Uhr

Oh - wie schön - jetzt heißt es bald wieder "KAUFT DIESEL! ER IST SAUBERER ALS DER BENZINER!" Es wird immer besser, die Ideen werden immer ausgeklügelter, um die deutsche Marktwirtschaft anzukurbeln ... Das könnte man doch langsam echt mal meinen. Jetzt merken Sie, "Verdammt - die e-Fahrzeuge und Hybride kommen nicht an ... lasst uns den Diesel wieder reanimieren" Die DUH reitet auf der Welle der "Klimaretter" - aber in Wirklichkeit geht es wie bei allem nur ums Geld. Chapeau, ...


MWF

29.04.2020 - 09:43 Uhr

Herr Karpinski ist halt nicht mehr der Jüngste ... Wenn sich die heimische Industrie auf eine veraltete Technologie konzentriert, hat sie nicht mehr soviel Energie und logischerweise weniger F&E-Gelder für die Zukunft (oder eher Gegenwart?) - die Elektromobilität. Dann tun es die anderen. Nur weil das kleine Deutschland den Diesel so toll findet, werden TESLA & Co. keine schlaflosen Nächte haben. Die hören nicht auf. Nur wer das versteht, hat Chancen im Markt. Herr Karpinski anscheinend nicht.


FX9799

29.04.2020 - 10:10 Uhr

Wird Zeit, dass diese DUH als kriminelle Organisation eingestuft und dann auch verboten wird.


Udo

29.04.2020 - 12:37 Uhr

Der Diesel mit neuester Technik ist und war immer die sauberste Art Auto zu fahren. Wer auf E-Autos baut, baut nicht in die Zukunft, sondern für den Übergang. Die DUH ist eine Fahne im Wind, was die Zukunft zeigen wird. Zum Glück haben die ja noch ihr Abmahn-Geschäftsmodell.


Andreas Matt

29.04.2020 - 14:24 Uhr

Habe auch durch die Handlungen der DUH, eigentlich Herr Resch, ca 9000,- Euro verloren. Es sollte einen Weg geben, den H. Resch, DUH und die blauäugigen Richter bundesweit zu verklagen!


Renato

29.04.2020 - 14:24 Uhr

@ MWF: Herr Karpinski macht seine Aufgabe an sich nicht schlecht. Aber seine größte Einschränkung ist, dass er das Oberhaupt einer im Rhein-Main-Gebiet ansässigen Händlergruppe ist ( Audi, VW, Seat & Skoda). Das macht in seiner Denkweise ein Stück weit abhängig oder „blind“. Ein Präsident des ZDK wäre besser ohne Konzern- bzw. Händlerbindung und könnte neutraler argumentieren.


Martin

29.04.2020 - 19:40 Uhr

Das interessante ist ja, das im BR jetzt ein Bericht dazu über Würzburg drin war, in der Frankenrundschau über Nürnberg und Bamberg, überall ist der Verkehr massiv zurückgegangen, aber die Luftemissionen so gut wie gar nicht, sondern eher sogar gestiegen! Alles belegbar, wenn man sich die Messwerte beim UBA anschaut! Das Wetter kann es nicht sein, da auch hier die Windmenge und Windgeschwindigkeit im Vergleich zu letztem Jahr höher ist, also Austausch stattfindet. Man sollte die DUH und die Gerichte haftbar machen und zu Schadensersatz verklagen!


Werner

29.04.2020 - 21:05 Uhr

DUH war schon immer ein Blödsinns-Verein mit einem Kasper an der Spitze. Schämen sollte er sich!


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