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Kfz-Gewerbe Baden-Württemberg: "Zwei Drittel der Autohäuser spüren keinen Wumms"

08.07.2020 11:28 Uhr
Kfz-Gewerbe Baden-Württemberg: "Zwei Drittel der Autohäuser spüren keinen Wumms"
© Foto: rh2010/stock.adobe.com

Die dreiprozentige Mehrwertsteuersenkung bringt nicht die erhofften Impulse in Baden-Württembergs Kfz-Betriebe. Vielmehr überwiegt der Ärger mit der Maßnahme.

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Die Autohäuser und Werkstätten in Baden-Württemberg sehen die temporäre Mehrwertsteuersenkung durchaus kritisch. "Zwei Drittel aller Autohäuser spüren keinen Wumms, sondern haben allenfalls Ärger damit", sagte Carsten Beuß, Hauptgeschäftsführer des Kfz-Landesverbandes, auf Basis einer Blitzumfrage unter den Mitgliedsbetrieben. 67,5 Prozent der Betriebe spürten die Steuersenkung bislang nicht, nur 5,6 Prozent meldeten mehr Aufträge.

"16,3 Prozent spüren aber den Haken an der Sache. Bei denen drängen die Kunden auf Lieferung vor dem 31. Dezember 2020, wenn die Senkung ausläuft", erklärte Beuß. Vor allem bei Wunschfahrzeugen oder gut nachgefragten Modellen seien die Lieferzeiten sehr lang.

Weiteres Problem sind für die Befragten die Sparfüchse unter den Autokäufer. "Aufträge aus dem Juni wurden verschoben auf Juli. So hatten wir wenig Arbeit und jetzt kurzfristig viel. Insgesamt aber keinen zusätzlichen Umsatz", berichtete beispielhaft ein Händler. Auch auf Sicht gesehen fällt die Maßnahme bei vier Fünfteln der Betriebe nach Angaben des Verbandes durch: Sie rechnen nicht damit, dass die Zahl der Aufträge und damit der Umsatz bis Jahresende steigen (79,4 Prozent).

"Die Nettopreise bleiben bei den meisten Betrieben unverändert. Da die Kassen die niedrigere Mehrwertsteuer aufschlagen, haben die Kunden den Preisvorteil automatisch. Kritik richtet sich vor allem gegen den technischen Aufwand", betonte Beuß. Allerdings gebe es auch da Unterschiede. Einige Betriebe meldeten keine Probleme mit dem Software-Update, bei anderen wiederum war es "nicht möglich und wirtschaftlich sinnvoll", die Verkaufsprogramme umzustellen.

Verlängerung gefordert

Bemängelt wird von den Kfz-Betrieben außerdem die kurze Dauer der Reduzierung von sechs Monaten. Denn Daueraufträge, Miet- und Leasingverträge müssen jetzt umgestellt werden und zum Jahresende erneut. Beuß: "Nach Weihnachten wird vier Tage Heulen und Zähneklappern herrschen, wenn die Leute von Montag, den 28. Dezember, bis Donnerstag / Silvester in den Autohäusern stehen und auf die Auslieferung ihres bestellten Fahrzeuges pochen und die Zulassungsstellen gestürmt werden." Deswegen fordere der Verband eine Verlängerung: "Wir brauchen dringend eine klare Ansage der Bundesregierung, dass die Mehrwertsteuersenkung mindestens bis Mitte 2021 verlängert wird." (AH)

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KOMMENTARE


alter Zausel

08.07.2020 - 13:05 Uhr

Die Klage der Kundschaft wird riesengroß, wenn zum Ende des Jahres die Straßenverkehrsämter, die teilweise jetzt schon 2 Wochen Bearbeitungszeit brauchen, die Zulasssungen quasi ganz einstellen. Aber vielleicht beschleunigt das Verhalten die Bestrebungen, die Zulassungen aus den blockierenden Ämtern endlich in die Autohäuser zu verlegen!


Hoffmann

08.07.2020 - 20:01 Uhr

Immer diese Jammerei. Wenn man die Autohäuser aufsucht, findet man häufig kein Personal. Kurzarbeit. Die Automobilindustrie ist mit der Pandemie zu restriktiv umgegangen und hat sich selbst mehr Schaden zugefügt als nötig. Habe selbst vor 3 Wochen einen PHV bestellt. Lieferzeit bis 7 Monate. Da kann doch etwas nicht stimmen. Also kotzen statt motzen.


s.g.

08.07.2020 - 20:02 Uhr

@alter ... Wovon träumen Sie nachts ...?


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