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Kfz-Gewerbe Baden-Württemberg: Präsident Brambach kündigt Abschied an

26.04.2018 13:48 Uhr
Harry Brambach
Kfz-Gewerbe Baden-Württemberg: Harry Brambach beendet seine Präsidentschaft am 14. Juni.
© Foto: ProMotor

Das Kfz-Gewerbe Baden-Württemberg feiert Mitte Juni sein 100-jähriges Jubiläum. Genau am Geburtstag des Verbands will Harry Brambach die Führung in jüngere Hände legen. Denn die Herausforderungen sind groß.

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Zum Jubiläum ein Führungswechsel: Harry Brambach, Präsident des Kfz-Gewerbes Baden-Württemberg, will am 14. Juni 2018 – dem 100. Geburtstag des Verbandes – sein Amt niederlegen. Das kündigte er am Donnerstag bei der Delegiertenversammlung in Leinfelden-Echterdingen an.

"Ich habe die Präsidentschaft beim 90-jährigen Jubiläum übernommen und das 100-jährige ist ein guter Zeitpunkt, die Verantwortung weiterzugeben", so Brambach. Es sei die Zeit gekommen, "den Generationenwechsel einzuleiten", damit der Verband auf die kommenden Herausforderungen angemessen antworten könne, sagte er mit Blick auf die Digitalisierung, moderne Technik und neue Vertriebsformen.

Sein Nachfolger wird einen Verband übernehmen, der mit einer Bilanzsumme von rund 2,4 Millionen Euro wirtschaftlich stark aufgestellt ist. Alle Haushaltsbeschlüsse erfolgten bei der Versammlung einstimmig. Derzeit hat das Kfz-Gewerbe Baden-Württemberg 4.300 Mitgliedsbetrieben mit 53.500 Beschäftigen und rund 9.000 Auszubildenden Der Landesverband sei einer der größten Deutschlands und "auf alle Fälle der älteste", unterstrich Brambach vor den Delegierten.

Blick nach vorn

In seiner Rede richtete der scheidende Präsident den Blick vor allem nach vorn: "Wir stehen schon mitten in der Zeitenwende." Er machte dies unter anderem am Beispiel Onlinegesellenprüfung im Teil 1 fest. Mit einem Anteil von 22 Prozent steht der Verband im Vergleich zum Bund (drei Prozent) gut da – für Brambach ist das aber noch nicht gut genug: "Es kann doch nicht sein, dass wir junge Menschen haben, die perfekt mit Handy, Tablet und Apps umgehen und die meisten machen die Prüfung auf Papier."

Brambach warnte außerdem vor der Investition in Bauwerke statt digitaler Ausstattung. Zugleich forderte er die Hersteller auf, die Autohäuser in der angespannten Diesellage zu unterstützen. Erstens solle die Hardware-Nachrüstung älterer Diesel mit finanzieller Unterstützung der Industrie forciert werden, wobei die Politik endlich die entsprechenden gesetzlichen Rahmenbedingungen schaffen müsse. Zweitens müssten die Autobauer dem Gewerbe helfen, den Werteverfall der Diesel, der durch die kommenden Leasingrückläufer existenzbedrohende Ausmaße annehmen kann, finanziell abzufedern.

Noch ist zwar offen, wie der Stuttgarter Luftreinhalteplan aussehen wird. Brambach kündigte aber an, dass das Kfz-Gewerbe sich dafür stark machen werden, dass "die Verhältnismäßigkeit gewahrt wird, von der das Gericht gesprochen hat. Einfach flächendeckende Fahrverbote für Diesel verhängen geht nicht"“ Zumal Stuttgart sicher "die Blaupause für Baden-Württemberg, wenn nicht für Deutschland" werde.

Michael Ziegler kandidiert als Nachfolger

Als Kandidat für die Nachfolge hat sich Michael Ziegler, Mitglied der Geschäftsleitung der Emil Frey-Gruppe Deutschland, in Stellung gebracht. Bis Juni sind aber noch weitere Bewerbungen möglich. Vor den Delegierten betonte Ziegler als Knackpunkte unter anderem die künftigen Antriebsarten ("der Elektroantrieb wird ungerechtfertigt bevorzugt"), den Wandel in der Werkstatt ("der Verschleiß wird um 50 Prozent sinken") und das neue Hersteller-Händler-Beziehung. Wenn die Hersteller immer stärker in den Direktvertreib einsteigen und mit der Herrschaft über die Daten das Servicegeschäft steuern wollen, "werden wir zwangsläufig im Wettbewerb zu Konkurrenten", sagte er. (AH)

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