Der deutsche Automarkt ist im Februar gewachsen. Wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Dienstag in Flensburg mitteilte, wurden im Berichtsmonat 217.388 Pkw-Neuzulassungen verzeichnet. Das waren 5,4 Prozent mehr als im Februar des Vorjahres. Die Anzahl der gewerblichen Zulassungen nahm dabei um 6,1 Prozent zu, ihr Anteil betrug 67,5 Prozent. Die von Privatkunden stiegen um vier Prozent (Anteil 32,4 Prozent). "Das Marktwachstum insgesamt zeigt, dass der Bedarf an individueller Mobilität unverändert groß ist", sagte Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK).
Mit einem Anteil von 28,5 Prozent waren die SUV das stärkste Fahrzeugsegment, gefolgt von der Kompaktklasse (19,5 Prozent), Geländewagen (12,1 Prozent) und Kleinwagen (11,3 Prozent). Die Sportwagen erzielten mit einem Plus von 27,9 Prozent die deutlichste Steigerung. Ebenfalls im Plus lagen die Segmente Großraum-Vans, Mini-Vans, Wohnmobile, Minis und die Mittelklasse. Weniger gefragt waren Fahrzeuge aus den Segmenten Obere Mittelklasse, Oberklasse und Utilities.
E-Autos im Rückwärtsgang
Auf der Bremse stand im Februar der E-Auto-Markt (BEV). Mit 27.479 Neuwagen (Marktanteil 12,6 Prozent) lag diese Antriebsart um 15,4 Prozent hinter dem Ergebnis des Vorjahresmonats. 69.367 Neuwagen verfügten laut KBA über einen Hybridantrieb – das waren 17,6 Prozent mehr. Darunter waren 14.575 Plug-in-Hybride (plus 22,3 Prozent).
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"Bei den gesunkenen Zulassungszahlen von rein batterieelektrisch betriebenen Pkw zeigen sich die ersten Auswirkungen der fast durchgängig niedrigen Auftragseingänge aus dem Vorjahr", erklärte Thomas Peckruhn, ZDK-Vizepräsident und Sprecher des Fabrikatshandels in Deutschland. In diesem Jahr komme die Verunsicherung der Kaufinteressierten aufgrund des abrupten Stopps der Umweltprämie hinzu. Das werde sich insbesondere negativ auf die Zulassungen der E-Autos von Privatkunden auswirken. Zirpel betonte: "Es braucht jetzt auf politischer Ebene klare Entscheidungen und weniger Zickzackkurs, kurz: Verlässlichkeit für und Vertrauen in Wirtschaft und Verbraucher."
Die meisten Neuwagen hatten im Februar einen Ottomotor unter der Haube. 77.106 Benziner-Pkw bedeuten einen Zuwachs von 2,3 Prozent. Stärker zulegen konnten die Diesel mit 42.153 Einheiten und einem Plus von 9,7 Prozent. Hinzu kamen 1.249 flüssiggasbetriebene Autos (plus 48,9 Prozent) und 21 Pkw mit Erdgasantrieb (minus 80,9 Prozent). Der durchschnittliche CO2-Ausstoß der Flotte stieg um 2,5 Prozent und betrug 122,8 g/km.
Porsche hängt am Gas
Die deutschen Marken boten im Februar ein uneinheitliches Bild. Porsche wies mit 66,5 Prozent die stärkste Neuzulassungssteigerung aus, und Opel verbesserte sich um gut ein Fünftel. Im Plus waren auch BMW (8,1 Prozent) und VW (2,1 Prozent). Weniger gut liefen die Geschäfte bei Audi (minus 21,9 Prozent, Ford (minus 13,8 Prozent) und Mercedes-Benz (minus 7,4 Prozent).
Bei den großen Importmarken (mindestens fünfstellige Neuzulassungszahlen) legte Seat mit einem Plus von 45 Prozent am deutlichsten zu, es folgte Primus Skoda (plus 15,3 Prozent). Zweistelliges Wachstum gab es außerdem bei Volvo (plus 83,5 Prozent), Kia (plus 24,5 Prozent), Dacia (plus 22,1 Prozent) und Toyota (plus 14 Prozent). Tesla (minus 21,7 Prozent) und Fiat (minus 9,7 Prozent) lagen unter dem Niveau des Vorjahresmonats.
Herman