Autoberufe.de: Junge Leute begeistern

KURZFASSUNG: Präsenz auf Social Media und schnelle Reaktion auf Anfragen - das sind zwei Erfolgsfaktoren bei der Suche nach Aus-zubildenden. Infos und praktische Tipps, wie ein Unternehmen heutzutage junge Leute erreicht und was diese von ihrem Ausbildungsbetrieb erwarten, gibt es auf Autoberufe.de. Auf der gerade zu Ende gegangenen Internationalen Handwerksmesse in München konnten die Besucher sehen, was die Branche mittlerweile alles tut, um Nachwuchs zu gewinnen. Schon früh geeignete Kandidaten suchen und finden, das ist das Erfolgsrezept des Autohauses Stoppanski in Ettlingen. "Das Recruiting beginnt bereits im Kindergarten und geht über unser Angebot ,Stoppi goes to school' weiter", erläutert Geschäftsführerin Martina Stoppanski-Auracher. Ihr 5-Säulen-Programm geht über Lehrerstammtische, Lehrer in der Praxis, Schülerworkshops, Schülerpraktika bis "Wir in der Schule". Das Unternehmen ist damit eine feste Größe in der Ausbildungslandschaft für das Kfz-Gewerbe in der Region geworden. Um sich neueren Entwicklungen anzupassen, probiert das Autohaus immer wieder neue Sachen aus - manchmal scheitert es dabei, manchmal ist es erfolgreich. "Ein Weg zur Rekrutierung ist mit Sicherheit die Präsenz auf den sozialen Plattformen und die Nutzung neuer Medien - doch bei dem ganzen Hype ist Authentizität wichtig", erläutert die Unternehmerin. Deswegen bedienen die jungen Azubis des Volkswagen-Konzern Händlers diese Plattformen selbst, natürlich unter der Aufsicht des Ausbilders beziehungsweise Marketingleiters. Veränderungen mitgestalten Wo sehen Sie sich in zehn Jahren? Diese so beliebte Frage aus dem Sprachbaukasten für Vorstellungsgespräche wird in einer Welt, die sich täglich ändert, immer mehr ad absurdum geführt. Vor gar nicht langer Zeit hätte man sich in seinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können, dass es Berufe wie virtueller Assistent, Mobile App-Entwickler, Drohnenpilot, Trend Scout oder Tele-Chirurg geben würde. Auch der Wandel im Kfz-Gewerbe führt unvermeidlich zur Veränderung klassischer Jobprofile: Kfz-Mechatroniker brauchen zunehmend Hochvolt- und Softwarekompetenzen für die Arbeit an elektrifizierten, vernetzten und automatisierten Fahrzeugen. Verkaufsberater müssen fit sein für die Online Customer Journey. Beides sind laut Franz Loogen von der Landesagentur e-mobil Baden-Württemberg hervorragende Ansätze, um junge Menschen für eine Ausbildung in der Kfz-Branche zu gewinnen: "Junge Menschen lieben das." Sein Ansatz: "Man muss der nächsten Generation Freude auf die Zukunft machen." Nachwuchsinitiative mit Infos Jungen Leuten Lust auf eine Ausbildung im Kfz-Gewerbe machen, das will auch "AutoBerufe" - eine gemeinsame Nachwuchsinitiative der Automobilhersteller und -importeure, der Robert Bosch GmbH sowie der Zentralverbände Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK) und Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF). Unter dem Hashtag #wasmitautos werden Informationen für Schüler, Berufsinteressierte, Quereinsteiger und aktuelle Auszubildende zur Verfügung gestellt. Dazu gehören Details zu den einzelnen Ausbildungsberufen, Perspektiven und Karrieremöglichkeiten in der Branche. Abgerundet wird das Ganze durch Geschichten und Jobinsights von Azubis, Gesellen und Nachwuchskräften. Die Initiative wird in diesem Jahr schon 40 Jahre alt. Die Maßnahmen und Projekte aber eben nicht, weil immer neue Prioritäten gesetzt und aktuelle Trends aufgegriffen werden. Werkzeugkasten für Recruiting Gerade 2021 ist die Initiative durch einen groß angelegten Strategieprozess gegangen, um noch bessere Maßnahmen zur Nachwuchsgewinnung und zur Unterstützung der Ausbildungsbetriebe zu erarbeiten. "Hierbei ist zum Beispiel der Werkzeugkasten für das Recruiting entstanden und Hinweise, wie der Betrieb eine Arbeitgebermarke aufbauen kann", berichtet Claudia Kefferpütz, die beim ZDK für die Initiative zuständig ist. Es gibt Infos über jugendgerechte Nachwuchswerbung, strukturierte Bewerbungsprozesse bis hin zu einem vernünftigen Onboarding, um neue Auszubildende und Mitarbeiter gut in das Unternehmen zu integrieren. Social-Media-Aktivitäten Social Media ist dabei einer der wichtigsten Kommunikationskanäle, um die junge Zielgruppe zu erreichen. "Wer dort nicht tätig ist, ist für die Generation Z nicht existent und vertut eine sehr große Chance", so Kefferpütz. Die Autoberufe Kanal #wasmitautos auf Instagram und Facebook erreiche mittlerweile im Monat 1,2 Millionen Menschen innerhalb der Berufsorientierung. Tendenz steigend. Noch in diesem Jahr soll auch TikTok in das Portfolio aufgenommen werden. Betriebefinder Die Initiative hilft mit dem Betriebefinder auch dabei, online sichtbar zu sein. Hier können Berufsinteressierte nach Ausbildungsbetrieben in ihrer Nähe suchen und unkompliziert Kontakt zu den Betrieben aufnehmen. Bundesweit sind bereits über 8.000 Ausbildungsbetriebe dabei und es werden wöchentlich mehr. In Kürze kann auch nach Ausbildungsberufen, Praktikum und/oder Fabrikat gesucht werden. Erfolgsfaktoren Die Initiative befragt junge Menschen auch regelmäßig nach ihren Wünschen an ihren potenziellen Ausbildungsbetrieb und Arbeitgeber. An erster Stelle wird genannt: Schnelle und direkte Kommunikation. "Bewerbungen erst nach zwei bis drei Wochen zu beantworten ist ein No-Go", so Kefferpütz. Bewerber wollten zu jeder Zeit wissen, wo sie innerhalb des Prozesses stehen. Auch während der Ausbildung sei ein regelmäßiges Feedback gewünscht. Wichtig für die Unternehmensentscheidung sei auch die Kultur: Respekt, Wertschätzung und ein gutes Miteinander. Nicht zu vergessen: die Work-Life-Balance und die Perspektiven im Job nach der Ausbildung. Solche Faktoren sollten Unternehmen transparent auf ihrer Unternehmenswebsite und über Social Media kommunizieren, empfiehlt die Expertin. "Wenn sie eine BlackBox für junge Menschen sind, werden diese sich unter Umständen für ein anderes Unternehmen entscheiden." An Ausbildung führt kein Weg vorbei Da Bewerber vor allem im technischen Bereich schwer zu finden sind, führt an der Ausbildung kein Weg vorbei. Die Zahlen gingen im letzten Jahr auch wieder nach oben: Laut der Statistik des Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB) haben die Autohäuser 2022 bis zum Stichtag 30. September insgesamt 26.709 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen, das sind 5,1 Prozent mehr als 2021. Den Ausbildungsberuf "Kfz-Mechatroniker/in" wählten 21.588 junge Menschen und damit 4,3 Prozent mehr als im Jahr 2021 (20.697). Automobilkaufmann oder -frau wollen 5.121 Azubis werden, das sind sogar 8,5 Prozent mehr als 2021 (4.722). Im Vorjahr hatte der Beruf bereits um rund zehn Prozent zugelegt.

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