Die deutschen Händler von Jaguar und Land Rover bekommen zum 1. Juni 2016 einen unbefristeten Vollfunktionsvertrag, der keine Trennung mehr zwischen Vertrieb und Service vorsieht. "Wir sind mit dem Ausgang der Vertragsverhandlungen sehr zufrieden. Das deutliche Bekenntnis des Herstellers zum Standort Deutschland und zum Handel ist die gemeinsame Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft der Marken Jaguar Land Rover", teilte Rolf Weinert, Vorsitzender des Jaguar Land Rover Händlerverbandes (VDJL), mit.
Anlässlich einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des Händlerverbandes am Mittwoch in Frankfurt hatte der VDJL den fast vollständig erschienen Händlern den Vertragsentwurf mit allen Problemthemen vorgestellt. Importeurschef Peter Modelhart warb am Nachmittag für die Unterzeichnung: "Der Vertrag ist ausgewogen und stellt für beide Seiten die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft mit den Marken Jaguar und Land Rover in Deutschland." Die Verträge werden in den nächsten Wochen dem Handel zugehen.
Beide Seiten berichteten von ausführlichen Gesprächen im Vorfeld. Nun sei aber ein Paket herausgekommen, das das Investment der Händler langfristig absichere. Die Briten fordern nämlich derzeit große Investitionen von ihrem Netz, überall wird neu gebaut. Insgesamt stecken die 119 Partner über 100 Millionen Euro in Immobilien. Der bisherige Händlervertrag für die beiden Marken war bis 31. Mai 2016 befristet und läuft deshalb in wenigen Wochen aus.
Zum 1. Juli 2016 wird auch die Marge neu geregelt. Die Kröte für die Händler: Ab 2018 sinkt die Marge um 0,5 Prozent. Gelingt es Jaguar Land Rover im Jahr 2018 über 30.000 Zulassungen zu machen, sinkt die Marge 2019 nochmals um 0,5 Prozent. Zum Vergleich: 2015 erreichten die beiden Marken zusammen 23.203 Verkäufe. Die aktuelle Umsatzrendite ist mit 2,8 Prozent eine der besten in der Branche. (dp)