Der insolventen Autohandelsgruppe Dirkes droht das Aus. Wenn es nicht gelinge, bis Ende August einen Investor zu finden, sei er gezwungen, eine geordnete Stilllegung einzuleiten, wird Insolvenzverwalter Jens Schmidt von der Kanzlei Runkel Schneider Weber im "General Anzeiger Bonn" (Online-Ausgabe) zitiert. In diesem Fall würden die Beschäftigten zum 31. August 2019 mit einer dreimonatigen Kündigungsfrist entlassen.
Das Autohaus Dirkes hatte Anfang Juni eine Sanierung in Eigenverwaltung angestoßen (wir berichteten). Als Hauptgrund für die Geldprobleme wurden marktbedingte Umsatz- und Ertragseinbrüche beim Fahrzeugverkauf 2018, unter anderem verschärft durch die Dieselkrise, genannt. Zum 1. August eröffnete das Amtsgericht Köln ein Regelinsolvenzverfahren, die zuvor gestellten Anträge auf Eigenverwaltung wurden zurückgenommen. Seitdem hofft man auf den Einstieg eines Geldgebers.
Dem Bericht zufolge erweist sich die Suche nach einem Retter aber als außerordentlich schwierig. "Die Zeit läuft davon", so Schmidt. Bei laufenden Kosten gebe es derzeit "geradezu existenzvernichtend geringe Erträge". Er wolle bis zuletzt für eine tragfähige Lösung für die Handelsgruppe kämpfen, doch eine Schließung werde immer wahrscheinlicher.
Das Familienunternehmen Dirkes ist seit knapp 100 Jahren im Kfz-Geschäft aktiv. Das Portfolio umfasst unter anderem alle Marken des FCA-Konzerns, Nissan, Citroën, Suzuki und Mitsubishi. Vor der Insolvenz war man mit 220 Mitarbeitern und sieben Autohäusern im Großraum Köln-Bonn vertreten. Der Zeitung zufolge wurden die Kölner Standorte in Weidenpesch, Zollstock und Porz im Zuge des Sanierungsprozesses bereits dicht gemacht. (rp)