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Sanierungsfall Autohaus Dirkes: Fieberhafte Suche nach Investoren

02.08.2019 16:23 Uhr
Sanierungsfall Autohaus Dirkes: Fieberhafte Suche nach Investoren
Das Autohaus Dirkes wird seine Sanierung als Regelinsolvenz fortsetzen.
© Foto: Automobilgruppe Dirkes

Von der Eigenverwaltung zur Regelinsolvenz: Mit einer Verfahrensänderung soll die Sanierung der Automobilgruppe Dirkes abgesichert werden. Der Insolvenzverwalter sieht gute Chancen für einen Neuanfang.

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Wende im Sanierungsfall Dirkes: Am 1. August 2019 hat das zuständige Amtsgericht Köln die Verfahren über die Gesellschaften der Autohandelsgruppe im Zuge einer Regelinsolvenz eröffnet. Die zuvor gestellten Anträge auf Eigenverwaltung wurden zurückgenommen, wie der vorläufige Insolvenzverwalter Jens Schmidt von der Kanzlei Runkel Schneider Weber am Freitag in Köln mitteilte.

Durch die Verfahrensänderung wolle man die Sanierung der Autohausgruppe bis zum Einstieg eines neuen Investors effizienter überbrücken und absichern, erklärte Schmidt, der bislang als vorläufiger Sachwalter in der Dirkes-Eigenverwaltung fungierte. Frank Perez sei weiterhin Geschäftsführer der Autohausgruppe – und auch das Sanierungsteam der Kanzlei Schulze & Braun bleibe beratend an Bord.

Schmidt zeigte sich zuversichtlich, dass das alteingesessene Autohaus Dirkes die Möglichkeit für eine nachhaltige Zukunftslösung und einen Neuanfang bekomme. Das Interesse von Investoren sei erfreulich, man führe erste vielversprechenden Gespräche. "Der Name Dirkes genießt einen hervorragenden Ruf weit über die Region hinaus. Dirkes hat viele Stammkunden, verfügt über qualifizierte und motivierte Mitarbeiter, bietet attraktive Angebote und guten Service", betonte der Rechtsanwalt.

Als Ziel gab der Insolvenzverwalter den Verkauf der Gruppe an einen Investor im Rahmen einer übertragenden Sanierung und den Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze aus. Zuletzt waren 220 Mitarbeiter für Dirkes tätig. Auch nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens laufe der Geschäftsbetrieb in den Bereichen Handel, Reparatur und Ersatzteile uneingeschränkt weiter, hieß es.

"Das ist außerordentlich bitter"

Schlechte Nachrichten hatte Schmidt für Kunden, die bei Dirkes vor dem Insolvenzantrag ein Neufahrzeug gekauft und hierfür eine Anzahlung geleistet hatten, parat. Deren Anzahlung sei in großen Teilen verloren. Aus insolvenzrechtlicher Sicht handele es sich um eine Gläubigerforderung, die das Autohaus wegen der Gläubigergleichbehandlung nicht mehr zurückzahlen dürfe. "Das ist für Kunden, die ihre Anzahlung verloren haben, außerordentlich bitter und tut der Geschäftsleitung und mir ausgesprochen leid. Dieses Zahlungsverbot gilt aber nicht nur in diesem Fall, sondern für alle Fälle von insolventen Autohäusern in ganz Deutschland", so Schmidt.

Mit der Eröffnung des Regelinsolvenzverfahrens sind Neuwagen nun wieder ohne Risiko bestellbar. Anzahlungen oder Kaufpreiszahlungen sind durch den Insolvenzverwalter treuhänderisch abgesichert. Ebenso denkbar ist, dass die Zahlung Zug um Zug gegen Herausgabe des Kfz-Briefs und Pkw erfolgen kann.

Die Automobilgruppe Dirkes hatte Anfang Juni eine Sanierung in Eigenverwaltung angestoßen (wir berichteten). Als Hauptgrund für die Liquiditätsengpässe wurden marktbedingte Umsatz- und Ertragseinbrüche beim Fahrzeugverkauf 2018, unter anderem verschärft durch die Dieselkrise, genannt.

Das Familienunternehmen ist seit knapp 100 Jahren im Kfz-Geschäft aktiv. Das Portfolio umfasst unter anderem alle Marken der FCA-Familie, Nissan, Citroën, Suzuki und Mitsubishi. Vor der Sanierung war man mit sieben Autohäusern im Großraum Köln-Bonn vertreten, ein kleinerer Standort in Köln-Weidenpesch wurde im Zuge des Sanierungsprozesses mittlerweile aufgegeben. (rp)

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