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Hyundai: Gute Stimmung in den Autohäusern

30.05.2018 17:03 Uhr
Neue Hyundai-CI im Autohaus Lichtblau
Hyundai-Handel: viel Licht, wenig Schatten
© Foto: Borgers

Die Hyundai-Partnerversammlung im April musste aufgrund mangelnder Teilnehmerzahlen abgesagt werden. Das liegt aber nicht daran, dass das Klima zwischen Handel, Verband und Importeur schlecht wäre – im Gegenteil.

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Von Armin Wutzer

Ende April dieses Jahres sorgte der Hyundai-Händlerverband für Aufsehen: Kurz vor der jährlichen Händlerversammlung, auf der der Vorstand neu gewählt werden sollte, sagte der Verband die Veranstaltung ab. Als Grund nannte der Vorsitzende Peter Schumann mangelnde Teilnahme (wir berichteten). Über die Gründe für die schlechte Resonanz wurde damals jedoch wenig bekannt. AUTOHAUS hat sich darum in der Branche ein wenig umgehört, wie Stimmung und wirtschaftliche Lage derzeit sind und welche Probleme es gibt.

Das Ergebnis ist anders, als es angesichts der Absage zunächst zu vermuten wäre: Die Mehrheit der Befragten zeigt sich überaus zufrieden mit der Gesamtsituation. Nach einem leichten Absatzplus im vergangenen Jahr legen einige Händler beim Neuwagenabsatz zum Teil im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich zu. "Wir haben eine durchgehend gute Modellpolitik und können jedes Fahrzeugsegment und jeden Antriebstyp aus einer Hand anbieten. Das wirkt sich hervorragend auf den Absatz aus", sagt beispielsweise Marco Schultheiß, Geschäftsführer der J. Scharf Automobile GmbH. Insgesamt legten die Neuzulassungen bei Hyundai von Januar bis April um mehr als 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu.

Lob ist von Händlerseite auch über den Außendienst zu hören, der gut erreichbar sei und kundenorientiert vorgehe. Peter Schumann, der Vorsitzende des Händlerverbands und Geschäftsführer der Gebr. Schumann GmbH stellt zudem die Verkaufsförderung und den Abnahmebonus des Importeurs heraus, die sich in Summe positiv auswirken würden. Zum Jahresende rechnet die Hyundai Motor Deutschland GmbH mit einer durchschnittlichen Händlerrendite von rund zwei Prozent. Das ist nach Ansicht von Schumann ordentlich und liege über dem Branchendurchschnitt. Ein wenig Luft nach oben gebe es aber dennoch.

Zu den Themen Händlerverträge und Corporate Identity ist ebenfalls wenig Kritik zu hören. Das bestätigt auch Hyundai, wonach der Handel die neuen Vorgaben gut umsetze. "Unsere Zusammenarbeit ist sehr vertrauensvoll und konstruktiv. Damit schaffen wir eine nachhaltige Basis, um im Markt gemeinsam erfolgreich zu sein", sagt Hyundai-Sprecher Bernhard Voß zum Verhältnis zwischen Importeur und Händlern.

Teilweise lange Lieferzeiten

Dennoch gibt es auch Sorgenfalten im Handel. Verantwortlich dafür sind die Lieferzeiten einiger Fahrzeuge. Diese betragen im Fall des elektrischen Ioniq zum Teil mehr als ein Jahr. Beim Kona sind es derzeit acht und beim i30N  fünf Monate. Mancher befürchtet angesichts dessen, den einen oder anderen potentiellen Käufer zu verlieren. Von Seiten des Importeurs ist hier zu hören, dass man das Problem kenne und daran arbeite, die Lieferzeiten schnellstmöglich zu senken. Ein zweites, kleineres Feld, auf dem der Handel Verbesserungsbedarf sieht, ist die Garantievergütung. Hier seien die Vorgabezeiten für den tatsächlichen Aufwand zu gering bemessen, und der administrative Aufwand werde nicht entlohnt.

Dass es für die Händlerversammlung so wenige Anmeldungen gab, führt Schumann ganz wesentlich auf die geschilderte, in der Summe sehr gute Gesamtsituation zurück. Es gebe derzeit einfach zu wenige Themen, die den Händlern stark auf den Nägeln brennen. Das habe dazu geführt, dass viele keinen unmittelbaren Gesprächsbedarf sahen und eine Teilnahme nicht unbedingt erforderlich schien. Diesen Eindruck bestätigen gegenüber AUTOHAUS auch andere Händler. Die Befragten zeigten sich dabei im Großen und Ganzen recht zufrieden mit der Arbeit ihres Verbands.

Dessen nächste Versammlung samt Vorstandswahl soll nun im kommenden Herbst stattfinden und in Absprache mit den Mitgliedern terminlich so gelegt werden, dass möglichst viele Händler Zeit haben. "Der neue Vorstand braucht das Feedback und die Rückendeckung der Mitglieder", appelliert Schumann an seine Händlerkollegen. Er selbst wird dem neuen Vorstand dann womöglich nicht mehr angehören: Schumann erwägt derzeit nach eigener Aussage, im September aus familiären Gründen nicht mehr anzutreten und sein Engagement auf die Fachgruppen zu reduzieren.

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