Das Deutsche Kfz-Gewerbe (ZDK) sieht die Gebrauchtwagen-Aktivitäten der Allianz kritisch. Damit dringe nach der HUK Coburg ein weiterer großer Versicherer in diesen Kernbereich des Kfz-Gewerbes ein, hieß es in einer Stellungnahme am Dienstag. Knapp die Hälfte der 7,4 Millionen Besitzumschreibungen in diesem Jahr würden über den Fahrzeughandel abgewickelt.
Durch den Einstieg eines weiteren Versicherers, der ja auch Partner verschiedener Hersteller sei, werde dieser Kuchen für den Handel wieder ein Stück kleiner, so ein ZDK-Sprecher. Das könne nicht im Sinne des Kfz-Gewerbes sein. Wer als Kunde beim Gebrauchtwagenkauf auf die Expertise eines Meisterbetriebs der Kfz-Innung vertraue, habe gleichzeitig die Möglichkeit, im Falle von Unstimmigkeiten die zuständige Kfz-Schiedsstelle anzurufen. Auf diesen vorteilhaften und kostenlosen Service sollten Gebrauchtwagen-Kunden nicht ohne Not verzichten, so der Sprecher.
Zusammen mit dem Start-up-Unternehmen Insta Motion Retail GmbH ist die Allianz im Dezember in den Handel mit Gebrauchtwagen eingestiegen (wir berichteten). Im Gegensatz zur HUK-Autowelt wird das Angebot allerdings komplett digital abgewickelt. (se)
Heinz Kretschmer