Die Zahl der Auto-Neuzulassungen mit Elektro- oder Plug-in-Hybridantrieb in Großbritannien hat im vergangenen Jahr einen Höchststand erreicht. Wie der Verband der Autohersteller und -händler SMMT (Society of Motor Manufacturers and Traders) am Donnerstag mitteilte, war im vergangenen Jahr jede sechste Neuzulassung in Großbritannien ein reines Elektro- oder Plug-in-Hybridauto.
Allein die reinen Elektrofahrzeuge kommen inzwischen auf einen Marktanteil von 11,6 Prozent, wie SMMT-Geschäftsführer Mike Hawes vor Journalisten sagte. Er fügte hinzu: "Im Jahr 2021 wurden mehr reine Elektrofahrzeuge zugelassen als in den Jahren 2016 bis 2020 zusammen." Zusammen mit den normalen Hybriden machten die teilweise oder ganz strombetriebenen Autos sogar knapp ein Drittel (27,5 Prozent) aller Neuzulassungen aus.
Insgesamt ist die Bilanz für die Autobranche in Großbritannien jedoch mit rund 1,65 Millionen verkaufter Autos nicht besonders rosig. Immerhin legte die Zahl der Neuzulassungen im Vergleich zum Vorjahr um ein Prozent zu. Doch ist das nur ein schwacher Trost: "Wir haben gesagt, dass 2020 das schlechteste Jahr seit 1992 war. Offensichtlich ist 2021 also nicht das schlechteste seit 1992, aber das zweitschlechteste", sagte Hawes. Zu schaffen machte der Branche neben der Pandemie vor allem der Halbleiter-Mangel.
Wie sich die Einführung der Import-Kontrollen aus der EU zum Jahreswechsel auswirkt, könne derzeit noch nicht abgeschätzt werden, sagte Hawes. Bislang seien noch keine größeren Probleme bekannt. Der Kontinent ist nach wie vor wichtigster Handelspartner für die britische Fahrzeugindustrie, die 80 Prozent ihrer Erzeugnisse ausführt. Davon machen die Exporte in die EU etwa 60 Prozent aus. Gleichzeitig kommen 65 Prozent aller importierten Autos in Großbritannien aus der EU. Dieser Anteil sank jedoch leicht im Vergleich zum Vorjahr. Doch auch das habe mit dem Halbleitermangel zu tun, so Hawes.