Daimler hat mit einem Blitzstart ins Jahr die Jagd nach neuen Rekorden 2011 eröffnet. Der Autobauer verdoppelte seinen Gewinn in den ersten drei Monaten des Jahres nahezu auf 1,2 Milliarden Euro. "Wir haben im ersten Quartal ein hervorragendes Ergebnis erzielt", sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche am Freitag in Stuttgart. "Wir liegen damit deutlich über Plan und bestätigen den positiven Ausblick für das Geschäftsjahr 2011." Allerdings belasten Naturkatastrophen die Schwaben. Teuer wird vor allem die Erdbeben- und Atomkatastrophe in Japan. Wegen der Wirbelstürme in den USA ruht vorübergehend die Produktion im US-Werk Tuscaloosa.
"Das weltweit bestimmende Ereignis des ersten Quartals 2011 war das verheerende Unglück in Japan", sagte Finanzvorstand Bodo Uebber. Die Katastrophe belastete Daimler allein im März mit 78 Millionen Euro. In den nächsten Monaten rechnet der Manager mit weiteren Aufwendungen von bis zu 100 Millionen Euro.
Zu Buche geschlagen habe vor allem der wochenlange Produktionsausfall bei der Lastwagentochter Mitsubishi Fuso nach dem Erdbeben und dem Tsunami am 11. März, sagte Uebber. Hinzu kommen zum Beispiel hohe Reisekosten, um Mitarbeiter in Sicherheit zu bringen, und Unterstützung für Lieferanten. Allerdings hofft Daimler auf Geld von der Versicherung.
Bei Fuso lief die Produktion am 29. März wieder an, zunächst wurden Teile und Komponenten gefertigt. Seit 20. April werden auch wieder Lastwagen gebaut, sagte Uebber. Derzeit sei die Produktion aber nur etwa zur Hälfte ausgelastet. Die Produktion in Werken außerhalb Japans sei bisher nicht betroffen, sagte Uebber. "Sollte es zu Lieferengpässen kommen, haben wir selbstverständlich bereits Vorbereitungen getroffen, um mögliche Auswirkungen auf unsere Produktion zu minimieren."
US-Werk Tuscaloosa: Produktion ruht bis Montag
Auch in den USA kämpfen die Stuttgarter mit den Folgen einer Naturkatastrophe. Wegen der Wirbelstürme ruht die Produktion im US-Werk Tuscaloosa im stark betroffenen Bundesstaat Alabama bis voraussichtlich Montag. Mitarbeiter seien nicht verletzt worden, sagte Uebber. Die Fabrik, in der Daimler Geländewagen baut, sei zwar nur leicht beschädigt. Der Konzern wolle den Menschen nach der Katastrophe aber ermöglichen, sich zunächst um ihre persönlichen Angelegenheiten zu kümmern. Daimler hat in Tuscaloosa 2.792 Mitarbeiter.