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Gespräche mit Betriebsrat laufen: Audi will 4.500 Jobs streichen

07.11.2024 14:25 Uhr | Lesezeit: 5 min
Audi Produktion
Audi hat eine Jobgarantie bis 2029. Eine Vereinbarung sieht aber vor, dass bei verschlechterten unternehmerischen Rahmenbedingungen neue Verhandlungen aufgenommen werden können. Dies sei nun der Fall. Die Rede ist von 4.500 Jobs. 
© Foto: AUDI AG

Audi plant Stellenabbau und führt Gespräche mit dem Betriebsrat über mögliche Einschnitte in Deutschland. Betroffen sind vor allem indirekte Bereiche, während das Unternehmen zugleich seine Technische Entwicklung neu strukturiert. Auch die Audi-Mutter Volkswagen steht unter erheblichem Druck.

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Das "Manager Magazin" berichtet, Audi wolle in Deutschland mittelfristig mehrere Tausend Stellen abbauen. Zielgröße seien 4.500 Stellen außerhalb der Produktion. Allein in der Entwicklung stünden mehr als 2.000 Stellen auf dem Spiel. Der Audi-Vorstand spricht mit dem Betriebsrat über die Konsequenzen der schwierigen Lage für den Autobauer. Das Unternehmen bekräftigte aber, dass die Vereinbarung zur Beschäftigungssicherung bis 2029 weiter unverändert gelte. 

Gesamtbetriebsratschef Jörg Schlagbauer sagte, dass wie vereinbart "in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Betriebsrat und Unternehmen darüber sprechen, wie betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden können. Alles andere sind Gerüchte und Spekulationen an denen wir uns nicht beteiligen."

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Klare Strukturen und schnellere Entscheidungen angestrebt

Schlagbauer sagte weiterhin: "Wir sind in Gesprächen mit dem Unternehmen über die inhaltlichen Ziele, um Audi wetterfest zu machen, aber noch nicht in Verhandlungen. Uns geht es um klare Strukturen, schnellere Entscheidungsfindung, verbesserte Prozesse und um mehr Wertschöpfung bei Audi."

In Deutschland beschäftigt Audi rund 54.000 Menschen. Audi hatte mit dem Betriebsrat 2019 einen "sozialverträglichen Abbau von bis zu 9.500 Stellen entlang der demografischen Kurve bis 2025" vereinbart. Das Programm ist laut Audi weitgehend abgeschlossen. Eine Audi-Sprecherin betonte, die Beschäftigungsgarantie bis 2029 sei nicht gekündigt und stehe. Das hatte auch Finanzvorstand Jürgen Rittersberger am Dienstag bei Vorlage der Quartalszahlen bekräftigt. Neueinstellungen gebe es aber nur noch "handverlesen". Im Fokus stehe, Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. 

Schlechte Jahresbilanz absehbar

Der Betriebsgewinn der Volkswagen-Tochter Audi ist im dritten Quartal um 91 Prozent auf 106 Millionen Euro abgestürzt. Nur dank der Luxusmarken Lamborghini und Bentley schaffte es die Markengruppe gerade noch in die schwarzen Zahlen. Gründe sind der Absatzeinbruch der Marke Audi und hohe Rückstellungen für die mögliche Schließung des Werks in Brüssel. Audi erwartet Umsatz und Gewinn 2024 deutlich unter Vorjahr.

Volkswagen-Krise: Werksschließungen drohen

Auch die Muttergesellschaft Volkswagen steckt in einer schwierigen Lage. Der Konzern erwägt die Schließung von drei Werken und fordert im Rahmen der Tarifverhandlungen Lohnkürzungen von zehn Prozent. Auch mehrere Sonderzahlungen sollen wegfallen. Die seit den 1990er Jahren bestehende Beschäftigungssicherung wurde bereits aufgekündigt, was Zehntausende Arbeitsplätze gefährdet.

Die deutsche Automobilindustrie befindet sich aktuell in einer tiefen Krise, angetrieben durch die steigende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen, den Wandel zur Digitalisierung und strikte Klimaziele. Die Zukunftsfähigkeit dieser Branche, die lange als Rückgrat der deutschen Wirtschaft galt, steht zunehmend unter Druck.

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