Ein Nachruf von Prof. Hannes Brachat
Konrad Falk ist am Dienstag in Happburg-Hersbruck gestorben. Der gebürtige Nürnberger wäre am 19. Oktober 83 Jahre alt geworden. Bis Ende 1999 wirkte er als Vorstand der Nürnberger Versicherung und Sprecher des Vorstands der Nürnberger Schadenversicherungsgruppe. Falk prägte über 40 Jahre lang das Kfz-Versicherungsgeschäft inklusive Schadenmanagement und Betriebsversicherungen in der Automobilbranche. Er setzte Maßstäbe und markante Weichenstellungen: strategisch, in der Fachliteratur, in zahlreichen Vorträgen. Zusammen mit ZDK-Ehrenpräsident Fritz Haberl, Hermann Haas und Eberhard Schön bildete er das Quartett, das im Versicherungsgeschäft der Branche bis heute sichtbare Erfolge "produziert" hat.
Was eigentlich 1969 in der Mahag begann und Haberl dann 1972 als Idee in Form der Techno Versicherungsdienst GmbH dort einbrachte, führte 1985 zur Gründung der Garanta Versicherungs AG. Zu den Techno-Gesellschaftern gehörten die großen Händler wie Dello, Raffay, Schmidt + Koch, die Schulz-Gruppe und die Hahn-Gruppe. Diese enge Verbindung zu den großen Handelshäusern, die Falk kultivierte, führte später zu diversen Beteiligungen der Nürnberger an diversen Autohäusern. Die letzte Entflechtung aus seinem Gruppen-Werk fand zum 1. Januar 2015 mit dem Kauf der Dürkop Gruppe durch Dello statt.
Falk war in jeder Hinsicht eine eloquente Persönlichkeit, ein Multitalent. Zugänglich, offen, entgegenkommend, fortschrittlich, kommunikativ. Ein glänzender Unterhalter. Unvergesslich wenn er zusammen mit Haberl auftrat. Da war immer etwas los. Sie bewegten. Vielfach mit unvergesslich geistigem Humor. Die ZDK-Beteiligung in Höhe von zehn Prozent an der Garanta ist heute noch die wertvollste Position im VerbandsvVermögen. Sprich, das benannte Quartett verstand das Geschäft.
Falk war strategischer Denker wie Macher. Wenn er die Autohändler zu besonderen Abenden einlud, dann trugen diese Veranstaltungen unverkennbar seine kulturelle Handschrift. Falk war auch in Sachen Geschichte und Kunst ein hochgebildeter Mann. Wer ihn bei einer seiner berühmten Stadtrundgänge in Nürnberg begleiten durfte, wird seine Detailausführungen in der Lorenzkirche oder oben auf der Kaiserburg, über Albrecht Dürer oder Veit Stoß nie vergessen.
Es sei festgehalten, dass er einen redaktionell immer auf Augenhöhe einbezogen hat und wahrlich viel Geduld mitbrachte, um die fachlich notwendigen Hintergründe aufzuzeigen. Wenn der ADAC damals ins Versicherungsgeschäft einstieg, dann hatte in der Branche "vulkanisierende" Wirkung. Und er fand Antworten. Nicht nur juristische. Sein Vermächtnis, das er uns hinterlässt und immer wieder ins Stammbuch schrieb hieß: Kundenbindung, Kundenbindung und nochmals Kundenbindung! AUTOHAUS ist seiner Frau Hamiyet Tanriverdi-Falk, seinen vier Kindern, voran seinem Sohn Dr. Jürgen Falk in dieser besonderen Zeit des großen Abschieds ganz besonders verbunden. Wir nehmen Abschied von einer Branchengröße, die in Sachen Autohaus & Versicherungsmanagement ein markantes Stück Handelsgeschichte geschrieben hat!
Traueradresse: Hamiyet Tanrverdie-Falk, Höhenweg 32, 91230 Happburg.
Volker Borkowski
Insider
Andreas Müller
Branchenkenner