Die freien Autowerkstätten in Deutschland sind noch nicht komplett auf E-Mobilität eingestellt. Lediglich jeder fünfte Betrieb hat die nötigen Zertifikate für Arbeiten am Hochvoltsystem, also an Batterie, Leistungselektronik und Motor. Ein weiteres Viertel darf zumindest Arbeiten im spannungsfreien Zustand durchführen, wie eine Umfrage des Ersatzteilanbieters Meyle ergeben hat.
Für beide Arten von Reparaturen sind spezielle Qualifizierungen nötig; ohne diese sind nur allgemeine Arbeiten wie Räderwechsel erlaubt, die rund ein Drittel der Werkstätten vornehmen. Ein knappes Viertel allerdings bietet überhaupt keine Reparaturen an Elektroautos an.
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Das geringe Angebot dürfte nicht zuletzt mit dem weiterhin geringen Anteil von E-Autos am Bestand zusammenhängen. Zudem handelt es sich häufig um relativ neue Fahrzeuge, die meist während der Garantiezeit noch beim Vertragshändler gewartet und repariert werden. Entsprechend spielt das E-Auto-Geschäft auch in den Umsatzbilanzen vieler freier Werkstätten keine große Rolle: Lediglich bei 3 Prozent machen Stromer aktuell mindestens die Hälfte des Umsatzes aus. 36 Prozent rechnen allerdings damit, dass sich das in den kommenden fünf bis zehn Jahren ändern wird.
Klaus Küspert