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Ford-Handel: In Deutschland wird es keine Selektion geben

25.10.2022 16:40 Uhr | Lesezeit: 4 min
Ford-Handel: In Deutschland wird es keine Selektion geben
© Foto: Ford

In den USA müssen sich Ford-Händler künftig entscheiden, ob sie Elektroautos verkaufen wollen und dafür dann neue Standards erfüllen. In Deutschland soll es aber keine Selektion zwischen elektrischen und Verbrenner-Fahrzeugen geben.

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US-amerikanische Ford-Händler müssen sich ab 2024 zwischen drei Optionen bei der weiteren Zusammenarbeit mit ihrem Hersteller entscheiden: Sie können keine reinen Elektrofahrzeuge (BEV) verkaufen, sie können Elektrofahrzeuge verkaufen, wenn sie bestimmte Standards akzeptieren, oder sie können "Certified elite EV"-Händler werden, wenn sie alle Anforderungen erfüllen. Zu den Standards gehört, dass die Händler die Preishoheit von Ford für die Elektrofahrzeuge akzeptieren müssen.

Eigentlich ist nach den amerikanischen Gesetzen der Händler berechtigt den Preis zu setzen. Ford will aber verlangen, dass die Partner sich an die vom Werk festgesetzten Preise halten, damit zukünftig keine Preisverhandlungen mehr stattfinden. Als "einfacher" Elektrohändler muss das Autohaus zudem unter anderem mindestens eine Schnellladestation installieren, als "Certified elite EV"-Betrieb zwei, davon mindestens eine für die Öffentlichkeit zugänglich.

Dementi aus Köln

Das Konzept des US-Mutterkonzerns sorgte im deutschen Ford-Handel für Unruhe. Aus Köln kommt aber ein klares Dementi: "Wir haben uns in Deutschland dazu entschieden, im Handel zu einem Agenturmodell überzugehen und möchten unseren Kunden bei allen Händlern jeweils unsere komplette Produktpalette anbieten. Daher wird es für die Händler keine Selektion zwischen elektrischen und Verbrenner-Fahrzeugen geben", teilte  Christian Weingärtner, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb Ford Werke GmbH und Geschäftsführer Ford Deutschland, Österreich und Schweiz auf Anfrage von AUTOHAUS mit.

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Preissetzung durch den Hersteller

Laut einem Bericht der "Detroit News" hatte Ford-CEO Jim Farley bei dem Treffen mit den rund 3.000 US-Händlern der Marke aber noch mehr Themen angesprochen. Im Vergleich zum Direktvertriebsmodell des Elektrofahrzeugwettbewerbers Tesla habe er sowohl Kostennachteile ausgemacht als auch Vorteile der jeweiligen Vertriebsmodelle erkannt. So betonte er, dass das Händlernetz ein Vorteil für Ford sei. Die Möglichkeit der Preissetzung durch den Hersteller ist ihm aber offenbar so wichtig, dass er sie in den Standards festhalten will.

In Deutschland mit echtem Agenturmodell

Außerdem sucht der Hersteller in den USA dem Bericht zufolge nach Möglichkeiten sein Händlernetzwerk wettbewerbsfähiger zu machen. Als mögliche Handlungsfelder hat er Fahrzeugbestände, Marketing und Werbungskosten sowie Verkaufsproduktivität genannt. Alle diese Themen können in Deutschland im Rahmen des Agenturmodells ebenfalls angegangen werden. Das ist nach europäischem Recht in der echten Agentur, die Ford hierzulande anstrebt, zulässig. Die Verhandlungen hierzu sind im vollen Gang.

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