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Ford-Europachef: Odell fordert schnelle Lösung für Schuldenkrise

14.11.2011 08:49 Uhr
Stephen Odell
Stephen Odell: "Im Moment herrscht eine große Unsicherheit."
© Foto: Ford

Die europäische Schuldenkrise macht den Autoherstellern Sorgen. Der Europachef von Ford fordert von der Politik schnelles Handeln. Eine Prognose für 2012 mag er nicht abgeben. Zu groß seien die Unsicherheiten im Markt.

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Ford-Europachef Stephen Odell fordert von der Politik ein entschlossenes Handeln zur Beendigung der Euro-Schuldenkrise. "Ich werde den Politikern natürlich nicht sagen, was sie zu tun haben. Aber ich erwarte, dass sie jetzt schnell eine Lösung finden", sagte Odell der Nachrichtenagentur dpa in Köln. Für die Konsumgüterindustrie, vor allem für die Autobranche, sei Zuversicht der wichtigste Faktor. "Aber im Moment herrscht eine große Unsicherheit."

Während die Branche für 2011 anfangs auf einen Gesamtabsatz von bis zu 15,7 Millionen Autos in Europa zuzusteuern schien, sei die Erwartung inzwischen auf rund 15 Millionen zurückgeschraubt worden. "Wir sehen also eine sinkende Nachfrage. Das ist angesichts des derzeitigen Umfelds nicht überraschend", meinte Odell. Für 2012 könne er noch keine Einschätzung abgeben, weil es zu viele Unwägbarkeiten im Markt gebe.

Ford hatte in Europa im dritten Quartal einen operativen Verlust von rund 220 Millionen Euro eingefahren. Dazu sagte Odell, abgesehen von der wirtschaftlichen Unsicherheit sei das dritte Quartal traditionell schwierig, weil die Produktion wegen der Urlaubszeit zurückgefahren würde. Die ersten neun Monate zusammengenommen habe Ford aber schwarze Zahlen geschrieben. "Und ich gehe davon aus, dass wir im Gesamtjahr auch profitabel sein werden." Eine genauere Prognose wolle er weder für das vierte Quartal noch für das kommende Jahr abgeben.

Deutschland für Ford von großer Bedeutung

Deutschland sei für Ford von großer Bedeutung, sagte Odell. Zum einen als Industriestandort: In seinen Werken in Köln und Saarlouis beschäftigt der US-Autobauer rund 24.000 Menschen. Erst vor wenigen Tagen hatte Konzernchef Alan Mulally in Köln den Startschuss für die Produktion eines neuen, verbrauchsarmen Kleinmotors gegeben. Zum anderen ist Deutschland für Ford inzwischen nach Großbritannien der zweitwichtigste Absatzmarkt in Europa. "Man kann in Europa nur erfolgreich sein, wenn man in Deutschland erfolgreich ist. Und das sind wir", sagte Odell. In den ersten neun Monaten dieses Jahres verkaufte Ford hierzulande 194.800 Fahrzeuge, knapp ein Fünftel mehr als im Vorjahreszeitraum. (dpa)

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KOMMENTARE


Michael Kühn

14.11.2011 - 13:47 Uhr

Na da ist ja doch tatsächlich einmal ein großer „Lenker“ mit einer realistischen Einschätzung der Sachlage an die Öffentlichkeit getreten und vertritt seine Meinung. Auch halte ich die Aussage von Herrn Odell, keine Prognose für das 4. Quartal u. 2012 abgeben zu wollen, durchaus für richtig; wie auch die Tatsache, dass der deutsche Markt für Europa höchst wichtig ist. Meines Erachtens ist jede genannte Zahl für 2012 eine reine Spekulation, die aufgrund der Vergangenheit "stumpf" hochgerechnet wird. Das hat nix mit "Schwarzmalerei" zu tun, sondern mit der derzeit gebotenen Vorsicht. Wir leben heute in einer Gegenwart, bei der "blinder" Aktionismus leider sehr verbreitet ist. "Alles wird gut und wunderschön..." , klingt gut Bleibt nur die Frage: ...Wann...? Herr Prof. Brachat stellte in einem seiner Kommentare die berechtigte Frage, was wohl passiert, wenn in China mal einer auf die Bremse tritt? Eine zweite „Abwrackprämie“ wird es nicht mehr geben und erst recht nicht in China usw… . USA hat größere Schuldenprobleme, als „old Germany“. Einige deutsche Hersteller haben leider immer noch nicht erkannt, dass auch und gerade für nicht europäische Länder, die Akzeptanz unserer Autos im eigenen Land / + EU-Gemeinschaft, der Indikator für die zukünftige Wertschätzung im Ausland ist. Warum wurden deutsche Fabrikate in Deutschland immer teurer, Minis, Kleinwagen, untere Mittelklasse usw., wenngleich sich die Politik für Mindestlöhne in Deutschland stark macht? Ja, ist klar: Konzerne müssen Gewinne machen, nur wie viel Autos wollen sich die Millionäre aus den Vorstandsetagen in die Garage stellen? (Ein kleiner Ford KA kostet über 10.000.- € = DM 20.000.-; es gibt mittlerweile sehr viele Arbeitnehmer(innen) , deren Jahresnettogehalt diese Summen nicht einmal erreicht.) Viele Arbeitsplätze in Deutschland lassen noch nicht einmal eine kleine Finanzierung von nur ein paar „1000.- € zu. Neuwagenkäufer, nach letzten Berichten im Autohaus online, fanden sich vermehrt unter den Rentnern, welche zurzeit noch Geld haben. – In der näheren Zukunft wird sich auch diese Klientel, wegen „Altersarmut“ erheblich reduzieren. „Tante“ Ursula (van der Leyen) hatte vor einigen Tagen eine „Rentenmogelpackung“ präsentiert, die keineswegs zukünftige Rentner in die Lage versetzen könnte, einen Neuwagen zu kaufen. Mindestlohnempfänger werden ebenfalls keine Neuwagen oder junge Gebrauchte bezahlen können. Ergo ist eine wirklich kritische Zukunftsprognose durchaus angebracht!


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