Ford leidet unter den stark schwankenden Materialpreisen. Obwohl der Konzern im dritten Quartal mehr Autos absetzen konnte, blieb deshalb am Ende weniger Geld übrig. In Europa schrieb der VW- und Opel-Rivale sogar rote Zahlen. Nicht einmal Preiserhöhungen bei den Autos konnten das verhindern.
In Europa fiel ein Verlust von operativ 306 Millionen Dollar (220 Millionen Euro) an, wie Ford am Mittwoch in Dearborn nahe Detroit mitteilte. Das waren sogar mehr als die 196 Millionen Dollar, die Ford im Vorjahreszeitraum in der Region verloren hatte. Zwischenzeitlich war der Autobauer hier in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt.
Konzernweit schrumpfte der Gewinn leicht von unterm Strich 1,69 Milliarden Dollar auf 1,65 Milliarden Dollar. Damit ist der einstige Sorgenfall Ford seit neun Quartalen in Folge profitabel – und das "trotz eines unsicheren wirtschaftlichen Umfelds", wie Konzernchef Alan Mulally anmerkte. Unter anderem warf das Südamerika-Geschäft mehr Geld ab.
Finanzwetten verloren
Die Börsianer waren jedoch unzufrieden. Der Kurs fiel im frühen New Yorker Handel um zwei Prozent. Denn die Preisschwankungen beim Material drücken auf die Gewinnmarge. Zuerst waren die Kosten etwa für Aluminium stark gestiegen, und Ford sicherte sich durch Finanzwetten gegen eine weitere Preisexplosion ab. Ende September verbilligten sich die Rohstoffe aber schlagartig. Ford verlor seine Wette und musste 350 Millionen Dollar abschreiben.
Das ist umso ärgerlicher, als das Geschäft eigentlich brummt: Der Konzernumsatz stieg um elf Prozent auf 33,1 Milliarden Dollar. Die verkaufte schwedische Tochter Volvo aus den Vorjahreszahlen herausgerechnet, lag das Plus sogar bei 14 Prozent. Ford setzte weltweit 1,35 Millionen Autos ab und damit 7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. "Wir bleiben auf Kurs zu einem verbesserten operativen Gewinn im Gesamtjahr", sagte Finanzchef Lewis Booth.